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e-Guide des International Tracing Service (ITS)

Der e-Guide des International Tracing Service (ITS)

Der International Tracing Service (ITS) ist ein Archiv und
Dokumentationszentrum über die nationalsozialistische Verfolgung und die
befreiten Überlebenden. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs bewahrt der ITS
Dokumente über Häftlinge der Konzentrationslager, ausländische
Zwangsarbeiter*innen und die Nachkriegsregistrierung der Displaced
Persons (DPs). Den Kern des Archivs bilden Dokumente, die in den
Konzentrationslagern beschlagnahmt wurden, die deutsche Firmen und
Behörden nach Kriegsende herausgaben oder die Alliierte bei der
Registrierung und Betreuung der DPs erstellten. Durch die Übernahme von
Originalkarteien und das Kopieren von Beständen aus anderen Archiven
wuchs das ITS-Archiv weiter an.

Auf der Grundlage von über 30 Millionen Dokumenten können heute
Auskünfte über 17,5 Millionen Menschen gegeben werden. Viele der
Karteikarten und Formulare sind allerdings nicht selbsterklärend,
sondern für ihr Verständnis ist Hintergrundwissen nötig – und das soll
dieser e-Guide vermitteln.

Der e-Guide ordnet beim ITS erhaltene Dokumente in ihren
Entstehungskontext ein. Der Fokus liegt dabei auf den sogenannten
individuellen Dokumenten, also auf Karteikarten und Formularen, die für
eine einzelne Person erstellt wurden. Im Gegensatz zu den meisten Listen
erklären sich diese Dokumente nämlich oft nicht von selbst. Anhand von
fünf zentralen Leitfragen wird im e-Guide für jedes dieser Dokumente
beschrieben, wer, wann, warum, wie und wofür die jeweiligen Karten und
Formulare benutzte. Auf einem Beispieldokument werden zudem interaktiv
sowohl die einzelnen Felder als auch Abkürzungen und Zeichen erklärt.
Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Hintergrundinformationen über
Verlinkungen abrufbar. Nutzer*innen können so selbst entscheiden, wie
tief sie einsteigen und zu welchen Bereichen des Dokuments sie
Erklärungen lesen möchten.

Trotz der umfangreichen Archivbestände sind beim ITS bei weitem nicht
alle Dokumente für alle Verfolgten des Nationalsozialismus erhalten
geblieben. Häufig wurden Dokumente während des Krieges durch
Bombardierungen oder Feuer zerstört, bei Kriegsende bewusst vernichtet
oder anschließend zurückgehalten. Die Überlieferung ist immer
lückenhaft, daher ist es umso wichtiger, die erhaltenen Dokumente
möglichst vollständig zu verstehen. Leider gibt es auch Dokumente und
darauf enthaltene Angaben, Abkürzungen und Stempel, die selbst
langjährige Mitarbeiter*innen des ITS oder Expert*innen aus
Gedenkstätten und Archiven bisher nicht entschlüsseln konnten. Der
e-Guide soll wachsen, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben.

eguide.its-arolsen.org/