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DVD
Weimar im Westen. Rheinland und Westfalen 1918 bis 1933

LWL-Medienzentrum (Hg.): Weimar im Westen. Rheinland und Westfalen 1918
bis 1933, DVD mit Begleitheft, Münster 2019, 14,90 €

Die Weimarer Republik war Deutschlands erste Demokratie und zugleich
eine Zeit voller Gegensätze: Politische Neuanfänge, soziale Fortschritte
und kultureller Aufbruch gingen mit sozialen Konflikten und extremer
Gewalt einher. Wie verlief diese Zeit in Westfalen und im Rheinland? Der
Film „Weimar im Westen. Rheinland und Westfalen 1918 bis 1933“ gibt
Antwort auf diese Fragen. Die 35-minütige Filmdokumentation entstand im
Rahmen der Wanderausstellung „Weimar im Westen: Republik der
Gegensätze“, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam
mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) konzipiert hat.

In dem Film des LWL-Medienzentrums rücken die Filmemacher Andreas
Feddersen und Johannes Romeyke die widersprüchlichen Entwicklungen und
Ereignisse in Westfalen-Lippe und im Rheinland in den Fokus. Auf Basis
von historischen Filmaufnahmen und Fotos, die sie aus vielen Archiven
zusammengetragen haben, gibt der Film einen Einblick in die Zeit
zwischen 1918 und 1933. 18 Fachleute aus ganz Nordrhein-Westfalen
stellen in Interviews die Ereignisse und Entwicklungen in den
historischen Kontext und verdeutlichen die weitreichenden Auswirkungen
bis heute.

Die erste Demokratie Deutschlands entstand nach der Katastrophe des
Ersten Weltkriegs, dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Revolution
aus einer Situation größter politischer wie gesellschaftlicher
Orientierungslosigkeit und Unsicherheit. Gleichzeitig galt die 1919
verabschiedete demokratische Verfassung der Weimarer Republik als die
modernste der Welt. „Gerade in Westfalen und im Rheinland war die
Weimarer Republik auch ein Laboratorium für gesellschaftliche,
kulturelle und technische Experimente und Innovationen – etwa im Bereich
des sozialen Wohnungsbaus, im Sport, in neuen Massenmedien wie dem Radio
und dem Kino, in der Bildungspolitik und der Kunst“, so Prof. Dr. Malte
Thießen, Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte.
„Im Grunde kann man die Weimarer Republik als eine Art Motor der
Pluralisierung verstehen. Viele dieser Ideen, die wir in der Weimarer
Republik beobachten können, wurden nicht in der Weimarer Republik
erfunden. Aber sie kommen hier erst wirklich zur Wirkung.“ Die
Möglichkeit, unterschiedliche Lebensentwürfe zu leben, sei in der
Weimarer Republik eine ganz andere gewesen als im Kaiserreich. Das hänge
nicht nur mit der Demokratie zusammen, sondern auch mit dem
Wohlfahrtsstaat und mit den Gelegenheiten, sein Leben so zu leben, wie
man sich es vorstellte, so der Historiker weiter.

Bis heute wird darum gestritten – nicht nur unter Historikern, auch in
der Öffentlichkeit -, was eigentlich Weimar zerstört hat. War es die
Wirtschaftskrise? Oder die Zerstrittenheit der Parteien? War es die
mangelnde Anerkennung der Republik oder die verunsicherte und gespaltene
Gesellschaft? Der Film macht deutlich, dass es auf diese Frage keine
einfache Antwort gibt.

Die DVD kann für 14,90 Euro beim LWL-Medienzentrum, Fürstenbergstraße
13-15, 48147 Münster, E-Mail: medienzentrum@lwl.org bestellt werden.
Nähere Informationen und Bestellmöglichkeiten unter
www.westfalen-medien.lwl.org. Auch zum Download steht der Film in Kürze
unter dieser Webadresse bereit. Bildungs- und Kultureinrichtungen können
den Film auch öffentlich vorstellen. Bei Bedarf stehen Referenten für
eine Einführung zur Verfügung (Kontakt: medienzentrum@lwl.org). Die
Wanderausstellung ist im Internet komplett unter
www.weimar-im-westen.de abrufbar.