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Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Jüdischen Museum Westfalen
L chaim! Auf das Leben! – Jüdisch in Westfalen
Das Jüdische Museum Westfalen eröffnet am 16. Dezember 2018 nach
dreijähriger Vorarbeit und längerem Umbau eine neue Dauerausstellung, die
dritte in seiner Geschichte! Die neue Ausstellung führt die wichtigen
Themen, die beibehalten werden sollten, in veränderter Gestalt fort. Zudem
berührt sie Aspekte wie jüdische Vielfalt, Ein- und Auswanderung, jüdische
Ethik und Jüdischsein in der Gegenwart. Die Darstellung der jüdischen
Lebenswege in Westfalen wurde erweitert und vertieft. Es werden neue
Techniken und Medien eingesetzt.
Vor allem die Begriffe »Digitalisierung« und »Interaktion« spielten bei der
Umgestaltung eine Rolle und wurden von den Ausstellungsmacher*innen
aufgegriffen und umgesetzt. Die klassische Vitrinenausstellung weicht
größtenteils einer Präsentation, die zum Mitmachen animiert. Die
Besucher*innen können die vielfältige Geschichte und die Traditionen des
Judentums aktiver als bisher entdecken. Beginnend mit einer Ecke, in der die
hebräische Schrift und Sprache kennengelernt und ausprobiert werden kann,
werden an den verschiedenen, thematischen Stationen Audiogeräte zur
Verfügung stehen. Im Herzen des großen Ausstellungsraumes ist ein
spiralförmiger Tisch installiert, der den jüdischen Kalender und seine
Feiertage erläutert.
Das Motto dieser neuen Dauerausstellung lautet »LChaim!« – Auf das Leben!
Daher verwundert es nicht, dass die Lebenswege aus Westfalen um einige
Darstellungen erweitert wurden – zum Beispiel um die Biografie der Alexandra
Khariakova, die maßgeblich an der Neugründung der liberalen jüdischen
Gemeinde in Unna beteiligt war. Der Bottroper Joseph Dortort schloss sich
als 16-Jähriger dem französischen Widerstand an und überlebte als Einziger
seiner Familie die Shoah. Seine Geschichte ist eng mit dem Fund des
Bottroper Bücherkorbs verbunden und erfährt in der neuen Dauerausstellung
eine detaillierte Aufarbeitung.
Die bisherige Darstellung der jüdischen Lebenswege aus Westfalen weicht der
digitalen Bildschirmpräsentation. Kurzinformationen zu den einzelnen
Persönlichkeiten und zugehörige Objekte, die an der Wand installiert sind,
geben erste Einblicke in die individuellen Geschichten.
Die Brücke, bisher als Durchgang zwischen Wechsel- und Dauerausstellung
genutzt, wird in die neue Ausstellung integriert und skizziert die
unterschiedlich motivierte jüdische Migration durch die Jahrhunderte bis in
die Gegenwart.
Seit nunmehr 26 Jahren gibt es am Standort Dorsten das Jüdische Museum
Westfalen. Hervorgegangen aus einer engagierten Bürgerinitiative Ende der
1980er Jahre, entwickelte sich das Museum zunehmend zu einem Lern- und
Lehrort.
Am 16. Dezember gibt es (wegen des begrenzten Platzes) Eröffnungen für
geladene Gäste und ein Haus der offenen Tür ab 16 Uhr.
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JÜDISCHES MUSEUM WESTFALEN
Julius-Ambrunn-Str. 1, 46282 Dorsten