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Donnerstag, 8.11.2018, 18 Uhr
Museumsgespräch im Hoesch-Museum mit Erika Rosenberg, Buenos Aires:
„Albert Ganzenmüller: NS-Täter und Transportspezialist bei Hoesch“
Um den ehemaligen Hoesch-Angestellten und NS-Täter Albert Ganzenmüller
geht es in einem Vortrag am Donnerstag, 8. November, 18 Uhr im
Hoesch-Museum: Referentin Erika Rosenberg-Band spricht über den
Transportfachmann, der nach seiner Flucht nach Argentinien ab 1955 für die
Dortmunder Hoesch-AG arbeitete.
Als Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium organisierte Albert
Ganzenmüller die Züge in die Vernichtungslager. Bereits wenige Tage nach
Beginn der Deportationen konnte er verkünden: „Seit dem 22. 7. fährt
täglich ein Zug mit je 5000 Juden von Warschau über Malkinia nach
Treblinka, außerdem zweimal wöchentlich ein Zug mit 5000 Juden von
Przemysl nach Belzec.“ Nach der Befreiung entzog er sich der Justiz. Über
die sogenannte Rattenlinie, eine organisierte Fluchtroute und ein Netzwerk
von Fluchthelfern, gelangte er nach Argentinien. Dort wurde er zum Berater
der argentinischen Staatsbahnen. Nach dem Sturz Perons kehrte
Ganzenmüller 1955 nach Deutschland zurück und arbeitete als
Transportfachmann für die Hoesch AG in Dortmund.
Prof. Erika Rosenberg, 1951 in Buenos Aires geboren, ist Journalistin und
Autorin, Übersetzerin und Dolmetscherin. Im Jahr 2014 wurde ihr das
Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande verliehen, im März
2016 erhielt sie den Austrian Holocaust Memorial Award des
Österreichischen Auslandsdienstes. Erika Rosenberg war eine enge Vertraute
der Schindler-Witwe Emilie, die nach vielen in Argentinien verbrachten
Jahrzehnten wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, und hat u.a.
Biografien über Oskar und Emilie Schindler verfasst. Auf Einladung des
Dortmunder Jugendrings besucht sie vom 5. bis 9. November Dortmunder
Schulen.
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