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Direktorenwechsel
Direktorenwechsel am KWI

Claus Leggewie verlässt das KWI
Ute Schneider übernimmt die kommissarische Leitung des Instituts

Nach zehn erfolgreichen Jahren der Forschung in Essen endete zum
31.07.2017 die Amtszeit von Claus Leggewie als Direktor des
Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI). Von 2007 bis 2017
widmete sich der Politikwissenschaftler am KWI verstärkt den Themen
KlimaKultur, ErinnerungsKultur und InterKultur. Dabei war es ihm stets
ein Anliegen, „global zu denken und lokal zu handeln“, also
Fragestellungen der Weltgesellschaft vor Ort mit den Methoden
qualitativer wie quantitativer Sozialforschung zu bearbeiten. Das
Ruhrgebiet betrachtete er dabei als „ein bestens geeignetes Laboratorium
und Experimentierfeld“. Auch dem Transfer wissenschaftlicher
Erkenntnisse in die Politik- und Gesellschaftsberatung galt sein
Augenmerk, ein Anliegen, dem er unter anderem mit seiner Mitgliedschaft
im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung (WBGU) nachkommen
konnte. Gerade die am KWI eingerichteten Forschungsbereiche KlimaKultur
und PartizipationsKultur arbeiten in diesem Sinne, auch über seine
Führung hinaus.

Claus Leggewie war ebenfalls verantwortlich für die Gründung des Käte
Hamburger Kollegs Duisburg (KHK) im Jahr 2012, dessen Leitung er
weiterhin mit Dirk Messner (DIE) innehat. Darüber hinaus behält er die
Ludwig-Börne-Professur an der JLU Gießen.

Für die nun beginnende Interimsperiode übernimmt die Historikerin Ute
Schneider von der Universität Duisburg-Essen (UDE) die kommissarische
Leitung des KWI. Sie ist langjähriges Mitglied des KWI-Vorstands und mit
der Forschungswelt des Instituts eng vertraut. Sie sieht die
kommissarische Leitung als „wissenschaftliche Herausforderung und
Chance“, aktuelle Forschungsfelder und Fragen von
gesellschaftspolitischer Relevanz weiterzuentwickeln. Im Vordergrund
steht für sie die Forschung zu einem gelebten Europa vor und nach dem
Brexit und zu Formen des Kompromisses in vergangenen und gegenwärtigen
Gesellschaften. Dem wissenschaftlichen Nachwuchs der Universitätsallianz
Ruhr will sie das KWI als gemeinsamen Ort des wissenschaftlichen
Austauschs und Ideenschmiede näherbringen. Dazu ist ein erster Workshop
zur Netzwerkanalyse geplant. Ihr Mandat endet mit der Amtseinführung
einer Nachfolge von Claus Leggewie. Noch läuft das Berufungsverfahren
zur Neubesetzung der KWI-Direktion unter der Leitung von UDE-Rektor
Ulrich Radtke.

Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das
Forschungskolleg der Universitätsallianz Ruhr (UAR), zu der sich die
Ruhr-Universität Bochum, die TU Dortmund und die Universität
Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die
Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-,
Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und
internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen
Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche
Fragen. Derzeit stehen die Themenfelder Kulturen des Europäischen,
kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, Bürgerbeteiligung,
kommunikative Praktiken und kulturelle Aspekte des Klimawandels im
Mittelpunkt. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit
einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit
Kultureinrichtungen und Medien.

Weitere Informationen auf der Homepage des Kulturwissenschaftlichen
Instituts Essen (KWI): www.kwi-nrw.de

idw-online.de/de/news679059