Mailingliste

CFP
Tagung „Koloniale Welten in Westfalen“

CALL FOR PAPERS

Tagung „Koloniale Welten in Westfalen“, 4. bis 6. April 2019

Veranstalter: Arbeitsbereich Zeitgeschichte am Historischen Institut der
Universität Paderborn, Verein für Geschichte und Altertumskunde
Westfalen, Abt. Paderborn e.V., Bielefeld postkolonial, Lippisches
Landesmuseum Detmold, Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo, Stadtmuseum
Paderborn

Veranstaltungsort: Universität Paderborn, Warburgerstraße 100, 33098
Paderborn

Einsendeschluss Abstracts: 15.11.2018, Anmeldeschluss Teilnahme an der
Tagung: 15.3.2019

*Thema*
Die Beschäftigung mit der deutschen Kolonialgeschichte wurde lange Zeit
vernachlässigt. Erst in den letzten Jahren erfolgte vermehrt eine
Auseinandersetzung mit der Thematik unter geschichts- und
sozialwissenschaftlichen Aspekten. Auswirkungen und Folgen des
Kolonialismus – sowohl in den ehemaligen Kolonien als auch in
Deutschland – werden unter postkolonialen Perspektiven kritisch
reflektiert. Anstöße hierfür kamen aus rassismus-kritischen Initiativen
und Selbstorganisationen.

Nicht nur auf nationaler (Ausstellung Deutscher Kolonialismus im
Deutschen Historischen Museum in Berlin 2016/17), sondern auch auf
regionaler Ebene hat die Auseinandersetzung mit dem deutschen
Kolonialismus Resonanz gefunden. Lokale Initiativen (z.B. Bielefeld
postkolonial, Dortmund postkolonial) und Universitäten (Bielefeld,
Münster, Paderborn) haben durch verschiedene Aktivitäten (Seminare,
Veröffentlichungen, Straßenumbenen-nungen, Stadtrundgänge,
Ausstellungen, Websites) die Zeit des deutschen Kolonialismus als
regionalgeschichtlich relevantes Thema entdeckt. Im Rahmen der
gegenwärtigen Diskussion um die Rückgabe von Objekten, die in kolonialen
Kontexten nach Europa kamen, erfahren ethnographische Sammlungen
hinsichtlich ihrer Provenienz eine Überprüfung, die ggf. mit einer
kritischen Neueinordnung dieser Objekte in der Präsentation einhergeht.

Die Tagung möchte Spuren des Kolonialismus in Westfalen-Lippe kenntlich
machen, eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kolonialismus auf
regionaler Ebene anstoßen sowie einen Austausch zwischen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Museumsleuten sowie
lokalhistorisch Engagierten anregen und Perspektiven hinsichtlich des
Umgangs mit dem kolonialen Erbe diskutieren. Eine Publikation der
Beiträge zur Tagung wird angestrebt.

*Mögliche Fragen und Aspekte: *
– Koloniale Kontinuitäten im Alltag
– Berührungspunkte der Bewohnerinnen und Bewohner Westfalens mit
deutschen (oder anderen) Kolonien vor und während der Kolonialzeit
– Menschen aus den Kolonien in Westfalen-Lippe (biographische Aspekte,
Agency, Kriegsgefangenenlager Münster und Sennelager)
– Wirtschaftsbeziehungen zwischen Kolonialisierten und Kolonialmacht mit
Bezug zu Westfalen-Lippe
– Westfalen in den Kolonien – Händler/ Kaufleute, Unternehmer,
Verwaltungsbeamte, Lehrer, Missionare, Soldaten, Sammler, Siedler.
(biographische Aspekte, Agency)
– Verhältnis von Mission und Kolonialismus
– Koloniale/ globale Handelsbezüge von in Westfalen-Lippe ansässigen
Kaufleuten oder Unternehmer
– Kolonialismus im deutschen Alltag – Kolonialwarenläden, Völkerschauen,
Kolonial- bzw. Gewerbeausstellungen
– Welche Bilder und koloniale Phantasien entwickelten die Menschen
hierzulande?
– Aus welchen Quellen setzten sich diese Bilder zusammen? (Briefe aus
den Kolonien, Zeitungsberichte)
– Engagement der Einwohner Westfalens für die „koloniale Sache“ vor,
während und nach der Kolonialzeit. (Deutsche Kolonialgesellschaft,
Vorträge, Kolonialfeste, Benennungen von Orten)
– Erinnerungsorte an den Kolonialismus in Westfalen-Lippe; Umgang mit
dem kulturellen Erbe des Kolonialismus (Straßenbenennungen, Denkmäler)
– Objekte/ Sammlungen, die in kolonialen Kontexten nach Europa
gelangten, in westfälischen Museen; Einordnung und Präsentation dieser
Objekte; Stand der Provenienzforschung

*Organisatorischer Rahmen*
Die Tagungssprache ist Deutsch, Vorträge können auch in englischer
Sprache gehalten werden. Erbeten wird ein Abstract (1 Seite), begleitet
von einem kurzen Lebenslauf, bis zum 15. November 2018 an folgende
E-Mail-Adresse: sebastian.bischoff@uni-paderborn.de
Die Vorträge sollen nicht länger als 25 Minuten dauern, um genügend Zeit
für eine intensive Diskussion zur Verfügung zu haben. Die Reise- und
Übernachtungskosten für die Referentinnen und Referenten werden übernommen.

*Kontakt*
Andreas Neuwöhner
Kulturamt Paderborn
Tel.: 05251.882561
E-Mail: a.neuwoehner@paderborn.de

Eine Mitteilung der E-Mailing-Liste „Westfälische Geschichte“ – Teil des
Internet-Portals „Westfälische Geschichte“ – (C)opyright:
Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
(www.westfaelische-geschichte.lwl.org) vom 09.07.2018.