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Begleitprogramm
Begleitprogramm der Ausstellung „Rausch der Schönheit. Die Kunst des Jugendstils“

bis 23. Juni 2019
Ausstellung: Rausch der Schönheit. Die Kunst des Jugendstils

Mit dem Jugendstil verbindet man heute eine der Schönheit verpflichtete
Kunst um 1900. Der Jugendstil (im Französischen „Art Nouveau“, im
Englischen „Modern Style“) war jedoch weit mehr: eine umfassende
Reformbewegung, die alle Lebensbereiche durchdrang. Die Künstler des
Jugendstils verstanden sich als Gestalter des gesamten Lebens – mit
Arbeiten zwischen üppiger Ornamentik und schlichten Formen, zwischen
luxuriösem, von Hand gearbeitetem Einzelstück und in Serie gefertigten
Produkten. Der gemeinsame Nenner: Die Forderung nach einer bewusst
gestalteten Einheit des gesamten Lebens.

Für die Verbreitung der neuen Kunst spielten die gegen Ende des 19.
Jahrhunderts entstandenen Kunstgewerbemuseen eine wichtige Rolle – auch
das 1883 gegründete Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Dort läuft seit dem 9. Dezember 2018 die Ausstellung „Im Rausch der
Schönheit. Die Kunst des Jugendstils“.

Ausgehend von der eigenen Sammlung will die Ausstellung den Jugendstil
in seiner Vielfalt präsentieren, aber auch die Umbrüche der Zeit
aufzeigen und die Frage nach der heutigen Bedeutung stellen. Dabei geht
es auch um die Spuren, die der Jugendstil im Dortmunder Stadtbild
hinterlassen hat.Mit der großen Ausstellung feiern drei Institutionen
Geburtstag, die die Schau planen, organisieren und hauptsächlich
finanzieren: Das MKK selbst wird 135 Jahre alt, die „Museumsgesellschaft
zur Pflege der bildenden Kunst“ 110 Jahre und die „Stiftung für das
Museum für Kunst und Kulturgeschichte“ 20 Jahre.

AUSFLÜGE IN DIE EPOCHE DES JUGENDSTILS
Im Begleitprogramm laden wir zu geführten Spaziergängen, Radtouren und
Busfahrten ein. Die Ziele liegen auf Dortmunder Stadtgebiet, in Witten
und in Hagen. Zu Fuß und per Rad werden zentrumsnahe Straßenzüge in
Dortmund und im Stadtteil Hörde erkundet. Oft lohnt der Blick »nach
oben«. Die Fassaden vieler Altbauten zieren Ornamente und figürliche
Darstellungen. Bei diesen Streifzügen stehen im Stadtbild meist
unbeachtete Relikte des Jugendstils im Vordergrund. Die Busfahrten
dagegen führen zu regionalen Leuchttürmen der Epoche. Besucht werden u.
a. Zeche Zollern und die Immanuelkirche in Dortmund sowie Bauten der
Gesamtkünstler Henry van de Velde, Peter Behrens und Richard
Riemerschmid in Hagen.

SPAZIERGÄNGE
jeweils samstags 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr

Kaiserstraßenviertel: Das Viertel östlich der ehemaligen Wallanlagen
Dortmunds entwickelte sich im Zuge des industriellen Aufschwungs der
Stadt zur bevorzugten Wohnlage der lokalen Oberschicht. Augenfällig ist
das heute auf dem Ostenfriedhof, wo die Mitglieder namhafter Dortmunder
Familien beigesetzt wurden. Zahlreiche Grabmale stehen mittlerweile
unter Denkmalschutz, darunter Skulpturen aus dem Atelier des jüdischen
Bildhauers Benno Elkan. Am Haupteingang des Friedhofs beginnt die
Exkursion. Sie führt in westliche Richtung, vorbei an einigen
bemerkenswerten Jugend- und Heimatstilgebäuden. Die Fassaden an der
Lübecker Straße hinter dem Amtsgericht zählen mit Sicherheit zu den
schönsten auf Dortmunder Stadtgebiet.
05.01.2019 Kaiserstraße / 16.03.2019 Kaiserstraße / 22.06.2019 Kaiserstraße

Kreuzviertel: Das Areal des heutigen Kreuzviertels war gegen Mitte des
19. Jahrhunderts noch überwiegend agrarisch geprägt. Bald wurden Firmen
angesiedelt, um 1900 aber sollten sich hier in erster Linie Beamte
niederlassen. Entsprechend großzügig wurde geplant und gebaut. Zum Glück
hielten sich die Schäden während des Zweiten Weltkriegs in
vergleichsweise überschaubaren Grenzen. Das Viertel behielt im
Wesentlichen seinen ursprünglichen Charakter. Was die Wegstrecke betriff
t, fällt der Spaziergang südlich und nördlich der S-Bahn-Linie
verhältnismäßig kurz aus. Unterwegs gibt es dennoch zahlreiche Zeugnisse
des Jugendstils zu sehen. Startpunkt ist an der Möllerbrücke, Ecke
Kleine Beurhausstraße.
26.01.2019 Kreuzviertel / 25.05.2019 Kreuzviertel

Hörde: Bis zur Eingemeindung anno 1928 war Hörde eigenständige Stadt.
Bezüglich der industriellen Entwicklung besaß diese, mit Gründung der
Hermannshütte, dem benachbarten Dortmund gegenüber sogar einen
Vorsprung. Vom offensichtlich resultierenden Selbstbewusstsein legen
repräsentative Gebäude noch heute Zeugnis ab, belegt auch durch
Hinterlassenschaften aus dem Jugendstil. Großzügig gedachte Häuser
findet man exemplarisch an der Hörder Rathausstraße. Vielleicht
bescheidener, jedoch nicht weniger interessant sind Straßenzüge südlich
der Bahnlinie, beispielsweise in der Umgebung des Hörder Neumarkts. Der
Spaziergang beginnt und endet an der Schlanken Mathilde und führt durch
beide Seiten des Viertels.
16.02.2019 Hörde / 06.04.2019 Hörde

Unionviertel: Dichter bebaut als das Unionviertel ist kein Dortmunder
Stadtteil. Enge Straßen, wenig Grün. Begrenzt durch Gleisanlagen und
Straßenzüge war es einst Standort großer Stahlwerke sowie Zentrum der
hiesigen Brauereiwirtschaft. Für die Arbeiter wurde Wohnraum in
unmittelbarer Nähe der Industrieanlagen geschaffen. Selbst bei diesen
relativ schlichten Häusern wurde oft Wert auf eine ansprechende
Fassadengestaltung gelegt. Repräsentativere Gebäude entstanden entlang
der Rheinischen Straße. Der Spaziergang beginnt im Westpark (Café
Erdmann) und endet am Union Gewerbehof. Gezeigt wird eine eher
unbekannte Seite des Viertels, das sich in den vergangenen Jahren zum
Kreativquartier der Stadt entwickelt hat.
23.02.2019 Unionviertel / 27.04.2019 Unionviertel

FAHRRADTOUREN DURCH DIE NORDSTADT
Die Dortmunder Nordstadt gilt als größtes zusammenhängendes
Gründerzeitviertel in Nordrhein-Westfalen. Mit der Eröffnung des
Bahnhofs anno 1847 begann die zügige Entwicklung des Stadtteils. In der
Folge haben mehrere Epochen eindrückliche Spuren hinterlassen – allein
117 eingetragene Baudenkmale in der städtischen Denkmalliste zeugen
davon. Viele Gebäude zwischen Hafen und Hoeschpark sind dabei dem
Jugendstil zuzuordnen. Mit der Braunschweiger ist eine Straße dieser Ära
sogar komplett erhalten geblieben. Um möglichst viele Objekte
präsentieren zu können, ist diese Exkursion als Radtour angelegt. Sie
beginnt am alten Hafenamt mit seinem schönen Mosaikfußboden, Endstation
ist auf dem Nordmarkt.
jeweils samstags 14.00 Uhr bis 16.15 Uhr / 30.03.2019 / 18.05.2019 /
15.06.2019

BUSTOUREN

Dortmund: Zwei Kirchen und eine Kathedrale, letztere als Zeugnis der
Industriegeschichte: in Dortmund sind noch drei große und bedeutende
Jugendstilgebäude zu besichtigen, die nicht von privatem Charakter sind.
Es handelt sich um die Immanuel-Kirche in Marten und die Lutherkirche in
Asseln. Und natürlich die Zeche Zollern in Bövinghausen, deren
repräsentatives Portal in den 1990er Jahren sogar eine Briefmarke
zierte. Weitere Stationen sind die Jugendstilhäuser in den Vierteln rund
um die Dortmunder Innenstadt. Die Bustour startet am Busbahnhof
Beginn: 10.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr / 12.01.2019 / 09.03.2019 /
13.04.2019 / 01.06.2019

Hagen: Karl Ernst Osthaus, Kunstmäzen, beauftragte 1900 den Architekten
Henry van de Velde mit dem Innenausbau des ihm gestifteten Museums. Mit
van de Velde sollte er später auch die Künstlerkolonie Hohenhagen sowie
das Wohnhaus Hohenhof realisieren. Im Rahmen der Bustour nach Hagen
werden diese Häuser ebenso besucht wie das Riemerschmid-Haus im
Stadtteil Emst. Der Ausflug beginnt am alten Hafenamt in Dortmund. Dort
hat ein Fußbodenmosaik aus der Werkstatt von Rudolf Leistner die Zeiten
überdauert. Das passende Motiv: eine Hansekogge. Zwei weitere Arbeiten
aus der ehemaligen Dortmunder Mosaikfabrik, eine Fassade und ein
Fußboden, werden bei einem Zwischenstopp in Witten besichtigt.
Beginn: 9.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr / 02.02.2019 Hagen / 04.05.2019 Hagen

Spaziergänge zu Fuß: 6,00 / 3,00 € pro Person
Spaziergänge per Fahrrad: 6,00 / 3,00 € pro Person
Kombiticket Spaziergang und Ausstellungsbesuch: 10,00 / 7,00 € pro Person
Spaziergänge zu Fuß und per Fahrrad sind auch individuell buchbar: 90
Min. 54,00 €
Teilnehmerzahlen bei den Spaziergängen: Minimum 5 Personen / Maximum 20
Personen
Teilnehmer an den Fahrradtouren kommen mit ihrem eigenen Fahrrad und
nehmen eigenverantwortlich teil.
Exkursionen mit dem Bus: Dortmund 18,00 € pro Person, Hagen 25,00 € pro
Person
Teilnehmerzahlen Busexkursionen: Minimum 25 Personen / Maximum 45 Personen
Für die Teilnahme an den Spaziergängen, Fahrradtouren und Busexkursionen
ist die vorherige Anmeldung und die Entrichtung der Teilnahmegebühr an
der Kasse des Museums für Kunst und Kulturgeschichte erforderlich. Gäste
von außerhalb können eine schriftliche Buchung vornehmen und per
Rechnung bezahlen.

Tour d’art nouveau – ein digitaler Spaziergang
Gehen Sie mit dem Smartphone auf Entdeckungstour durch die Dortmunder
City, auf die Suche nach Schätzen des Jugendstils. Der Weg vom
Ostfriedhof zum Museum für Kunst und Kulturgeschichte führt nicht nur an
erhaltener Architektur und Kunst vorbei. Mit der kostenlosen App
»Actionbound« auf dem Smartphone werden Sie wie bei einer Schnitzeljagd
von Ort zu Ort geleitet. Dank QR-Codes werden auch die Dinge sichtbar,
die aus dem Stadtbild längst verschwunden sind. An jedem Standort werfen
Sie via QR-Code einen Blick in die Vergangenheit und entdecken die Belle
Epoque in Dortmund wieder. Im Museum lockt abschließend die Ausstellung
selbst.
Verfügbar mit QR-Codes ab Februar 2019.

Weitere Informationen unter:
www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/mkk/start_mkk/index.html
<www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/mkk/start_mkk/index.html>