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Austellung
100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole

bis 9. Mai 2021

/100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole/
Eine Sonderausstellung im Ruhr Museum auf Zollverein

Die Sonderausstellung „100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole“ zeigt
bis zum 9. Mai 2021 die komplexe Entwicklung einer der
widersprüchlichsten Regionen Europas. „Mit über 5 Millionen
Bewohner*innen ist sie der größte Ballungsraum in Deutschland und gehört
zu den am dichtesten besiedelten Regionen in Euro-pa. Dabei fehlt ihr
die Urbanität und vor allem die Zentralität anderer europäischer
Metropolen. Sie beherbergt die meisten DAX-Unternehmen in Deutschland,
dennoch liegt sie bei der Arbeitslosenzahl auf den vordersten Plätzen
und findet nur schwer Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung in
Deutschland. Die Metropole Ruhr hat inzwischen die höchste Zahl an
Student*innen und zugleich die größte Zahl an Hartz-IV-Empfänger*innen
in Deutschland. Ihr wird fortlaufend ein hoher Kultur- und Freizeitwert
attestiert und doch kann sie den Vorwurf der Provinzialität nicht
abstreifen“, beschreibt Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des
Ruhr Museums, die Widersprüchlichkeit der Metropole Ruhr.

In sieben Abteilungen stellt die Sonderausstellung im Ruhr Museum die
„Stadt der Städte“ als Verwaltungsmetropole, als politische Metropole,
als Industrie-, als Infrastruktur-, als Verkehrs-, als Sport- und
Veranstaltungs- sowie als Kultur- und Wissensmetropole dar.
Die Metropole Ruhr zerfällt in diese verschiedenen Bereiche, die sich in
ganz unterschiedlicher Art und Weise, mit eigenen Geschwindigkeiten und
teilweise im Widerspruch zueinander entwickelt haben. Sie wurden zu
Erfolgsgeschichten, zu Geschichten der Rückschläge und des Scheiterns
oder des Wandels und der Transformation. Für das Ruhrgebiet wurden die
gelb-schwarzen Verkehrsschilder entwickelt, die heute auf allen
deutschen Bundesstraßen gelten. Es ist der Ort, an dem das Internet in
Deutschland zu laufen begann und nach der Montanindustrie die
Industriekultur das bundesweite Alleinstellungsmerkmal ist. Millionen
überschreiten jeden Tag die Gemeindegrenzen, allerdings ohne
flächendeckenden Nahverkehr. Der Strukturwandel als Daueraufgabe, das
Sich-immer-wieder-neu-erfinden ist aber ein Band, welches die
Bürgerinnen und Bürger der polyzentrischen Metropole auch in Zukunft
zusammenhalten wird.

Die Ausstellung zeigt über 1.000 Exponate, von über 200 Leihgebern,
darunter alle wichtigen Verbände, Institutionen und Museen des
Ruhrgebiets. Darüber hinaus stellen aber auch viele Privatleihgeber
Exponate zur Verfügung. Angefangen bei Schriftstücken und zentralen
Urkunden, wie dem Originalvertrag der sogenannten Montanunion, der
„Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS), aus dem
Nationalarchiv Luxemburg, über Fotos und Plakate bis hin zu seltenen
Filmdokumenten. Sie zeigt aber auch beeindruckende Modelle und Objekte.
Darunter befinden sich die „Viktoria“, der Fußballwanderpokal der
Deutschen Meister vor 1945, der „Bambi“ von Hape Kerkeling und ein
Kostüm aus „Starlight Express“, dem erfolgreichsten Musicaltheater der Welt.

Gestaltet hat die Ausstellung der Architekt Hannes Bierkämper von dem
Stuttgarter Büro südstudio, der bereits zahlreiche Ausstellungen für das
Ruhr Museum, zuletzt im Jahr 2016 die Ausstellung „Rock und Pop im
Pott“, sowie weitere Projekte auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein
realisiert hat.

Zur Sonderausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm
<www.ruhrmuseum.de/fileadmin/ruhrmuseum/daten/pdf/Veranstaltungsprogramm_100_JAHRE_RUHRGEBIET.pdf>
mit Führungen, Vorträgen, Filmen, Audioguides und Quiz statt. Der 304
Seiten starke Katalog
<klartext-verlag.de/programm/allgemeines-programm/ruhrgebiet/3156/100-jahre-ruhrgebiet>
zur Ausstellung mit ca. 300 Abbildungen kostet 29,95 Euro.

Veranstaltungsort:
Ruhr Museum
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen
www.ruhrmuseum.de <www.ruhrmuseum.de/startseite/>