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Ausstellung
Vor hundert Jahren – die großen Streiks Anfang 1924

14. April bis 12. Mai 2024*

Vor hundert Jahren – die großen Streiks Anfang 1924
im Wuppertal und in Rheinland-Westfalen *

Anfang Januar 1924, mit der Umstellung auf die neue wertbeständige
Währung, wurde das reale Einkommen der Arbeiterschaft nahe an das
Existenzminimum heruntergedrückt. Zeitgleich wurde mit Unterstützung der
Reichsregierung das Abkommen über den Achtstundentag – diese wichtige
Errungenschaft der Revolution von 1918 – von den Arbeitgebern im
Rheinland und im Bergischen Industriebezirks aufgekündigt. Doch die
Streikkassen der Gewerkschaften waren von der Inflation geleert. Und
seit Monaten herrschte der Ausnahmezustand. Unter diesen widrigen
Umständen trat die Arbeiterschaft in den Ausstand, zuerst die
Düsseldorfer Metallarbeiter, dann folgten die Textil-, die Gemeinde- die
Transportarbeiter im Wuppertal. Auch die bergischen
Hausbandwirkermeister, die als Heimarbeiter selbstständig waren,
forderten würdige Löhne, denn es sei unmöglich, „mit diesen Löhne ein
menschenwürdiges Dasein zu führen“.

Zeitweise waren im Rheinland-Westfalen und im Bergischen 500.000
Menschen im Ausstand. Elberfeld-Barmen war eines der Zentren des
Kampfes. Hier saßen der Verband der Bergischen Arbeitgeber, die
staatliche Schlichtungsstelle für das Bergische Land und der
Regierungspräsident, der immer wieder um die Beilegung des
Arbeitskampfes bemüht war. Allein in Elberfeld-Barmen soll die Zahl der
am Streik Beteiligten zwischen 55.000 und 60.000 betragen haben. In
Barmen wurde ein junger Arbeiter, Erich Steimel, auf dem Weg zu einer
Streikversammlung von der Polizei erschossen.

Dieser wohl größte Streik in der Region und der Wuppertaler
Stadtgeschichte endete nach sechs Wochen mit einer Niederlage. Nun
musste überwiegend 57 Stunden statt wie zuvor 48 Stunden wöchentlich
gearbeitet werden. Die Löhne blieben so niedrig, dass auch danach immer
wieder wilde Streiks aufflammten.

Die Ausstellung zeigt die soziale Lage der Arbeiterschaft zum Ende der
Inflation, das Notgeld der Städte Elberfeld und Barmen, das auch Anfang
1924 noch gültig war, und berichtet von dieser „gewaltigen, alle Kräfte
der Arbeiter anspannenden Auseinandersetzung“ anhand von Dokumenten und
anderen Exponaten.

Öffnungszeiten jeweils Sa und So von 13 – 17 Uhr.

Vortrag:  Der große Streik im Wuppertal Anfang 1924
Do, 11.4.2024, 19 Uhr

Ausstellungseröffnung:
So, 14.4.2024, 17:00 Uhr

Lesung u.a. mit dem Schauspieler Olaf Reitz:
So, 5.5.2024, 17:00 Uhr

Finnissage:
12.5.2024

Anfragen für Gruppenführungen – auch außerhalb der Öffnungszeiten –
werden nach Vereinbarung angeboten: 0202-763553 oder
neuhausrhefus@aol.com. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

*Veranstaltungsort*
Verteilungsstelle Kunst und Geschichte
Sedanstr. 86/88, 42281 Wuppertal