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Ausstellung
Umbrüche.Industrie – Landschaft – Wandel
7. September 2017 bis 25. März 2018
Umbrüche
Industrie – Landschaft – Wandel
Fotografien von Rudolf Holtappel, Bernd und Hilla Becher, Joachim Brohm,
Jitka Hanzlová sowie Filme von Marco Kugel und Richard Serra
Wenn 2018 die letzte Zeche im Ruhrgebiet schließt, geht eine Epoche zu
Ende, die mit der rasanten Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann.
Was bedeuten die spätestens seit dem Beginn des Strukturwandels in den
1960er Jahren spürbaren Erschütterungen für die Region? Wie wirken sich
die Entwicklungen von einem pulsierenden Zentrum der Montanindustrie hin
zu einer postindustriellen Gesellschaft auf den Alltag jedes einzelnen
aus? Wie verändern sich Landschaft, Lebensgefühl und gesellschaftliches
Miteinander, was geht für immer verloren, welche neuen Perspektiven
erschließen sich? Und schließlich: Wie schlagen sich tiefgreifende
Brüche und stille Wandlungen in den Bildmedien – insbesondere in
Fotografie und Film – nieder?
Die Fragen und Herausforderungen, die sich seit längerem schon für das
Ruhrgebiet stellen, reichen in ihrer Bedeutung weit über die Region
hinaus. Entwicklungen, die andernorts womöglich langsamer, planvoller
und weniger drastisch verlaufen, zeigen sich hier in deutlicher Schärfe.
Wahrscheinlich zog und zieht das Ruhrgebiet gerade deshalb immer wieder
Künstlerinnen und Künstler insbesondere aus den Bereichen Fotografie und
Film an, die den Wandel mit je eigenen Formulierungen ins Bild setzen.
Betrachtet man die in der Ausstellung „Umbrüche“ versammelten Werke aus
der Zeit des frühen Strukturwandels bis in die Gegenwart – von Becher
und Holtappel über Serra und Brohm bis zu Hanzlová und Kugel –, so
eröffnen sich gerade im Vergleich zahlreiche Fragen und Assoziationen,
die weit über das jeweils im Bild Sichtbare hinausweisen.
Von dieser Beobachtung ausgehend rückt das Begleitprogramm das in der
Ausstellung Sichtbare in einen weiteren Kontext. Fachleute aus Kultur,
Wirtschaft, Politik und Medien, WissenschaftlerInnen aus den Bereichen
(Kunst-) Geschichte, Literatur, Soziologie, Ökonomie etc. werden
Hintergründe erläutern und im interdisziplinären Dialog möglichst viele
Standpunkte offen beleuchten – sowohl im historischen Rückblick als auch
mit Konzepten zur weiteren Entwicklung. Dabei werden auch Erfahrungen
aus anderen Regionen, die vom Ende der Schwerindustrie oder ähnlich
tiefgreifenden Umwälzungen betroffen sind, vergleichend vorgestellt und
diskutiert.
Zur Ausstellung erscheint ein vierbändiger Katalog im Hardcover-Schuber,
mit insg. 240 Seiten und zahlreichen Abbildungen. Texte von Silke von
Berswordt-Wallrabe, Maria Spiegel, Heinz Liesbrock sowie Irina Lammert
und Katharina Zimmermann, erhältlich im Museum unter Tage, Situation
Kunst, zum Preis von 32,- Euro, ermäßigt 26,- Euro
Weitere Station der Ausstellung
Willy-Brandt-Haus, Berlin: 5. April – 27. Mai 2018
Sonntag, 10. September 2017, 11 Uhr:
Gesprächsrunde „Von der Industriekultur zur Kulturindustrie“
mit Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Reinhard Klimmt, Genia Nölle und
Bernd Tönjes, Moderation Prof. Dr. Stefan Berger
Sonntag, 24. September 2017, 11 Uhr:
Ruhrgebiet heute: z. B. Dortmund-Nordstadt
Nadine Ahr, Moritz Aisslinger, Die Zeit, Hamburg/Berlin
Sonntag, 8. Oktober 2017, 11 Uhr:
Jitka Hanzlová im Gespräch mit Irina Lammert und Katharina Zimmermann
Sonntag, 15. Oktober 2017, 11 Uhr:
Erinnerung und Industriekultur in schwerindustriellen Ballungsräumen –
das Ruhrgebiet im internationalen Vergleich
Prof. Dr. Stefan Berger, RUB/Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets
Sonntag, 22. Oktober 2017, 11 Uhr:
Die Gentrifizierung der industriellen Arbeitswelt: Von der
Industriekultur zur Kulturindustrie – und zurück?
PD Dr. Jens Wietschorke, Ludwig-Maximilians-Universität München
Sonntag, 5. November 2017, 11 Uhr:
Globalisierungsverlierer Ruhrgebiet? Diagnose und Therapievorschläge
Prof. Dr. Jens Südekum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Sonntag, 10. Dezember 2017, 11 Uhr:
Joachim Brohm im Gespräch mit Maria Spiegel
Sonntag, 14. Januar 2018, 11 Uhr:
Abgesang auf eine Arbeiter-Republik
Dr. Rolf Lindner, Prof. em. Humboldt-Universität Berlin
Sonntag, 21. Januar 2018, 11 Uhr:
Endlich so wie überall. Geschichte der Umwelt im Ruhrgebiet
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Sonntag, 11. März 2018, 11 Uhr:
Zwei Wege – ein Ziel? Denkmalschutz und Kunst im Industrieraum
Dr. Hans H. Hanke, LWL Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur, Münster
Veranstaltungsort:
Situation Kunst – Museum unter Tage
Schlossstr. 13, 44795 Bochum
situation-kunst.de/ausstellungen/umbrueche/