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Ausstellung
Revierfolklore. Zwischen Heimatstolz und Kommerz
29. Februar bis 25. Oktober 2020
Ausstellung: Revierfolklore. Zwischen Heimatstolz und Kommerz
Förderwagen im Vorgarten, Schlägel und Eisen als Schlüsselanhänger und
Ruhrpott-Schriftzüge auf T-Shirts – im Alltag finden sich viele Andenken
an den Bergbau im Ruhrgebiet. Einige stehen nicht mehr für die Arbeit
auf der Zeche, sondern markieren ein besonderes Lebensgefühl im
Ruhrgebiet und die Verbundenheit mit der Region. Doch was steht hinter
dieser Revierfolklore? Ist sie ein Ausdruck von Heimatstolz oder Folge
einer Vermarktung der Erinnerung und Kommerzialisierung der Region? Das
fragt eine Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, die der
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag (28.2.) in Dortmund
eröffnet.
Die Schau zeigt über 250 Exponate: alte und neue Stücke aus Kohle und
Kunststoff, Metall und Vinyl, Andenken und Objekte aus der Imagewerbung,
dem Fußball, der Musik sowie der Ess- und Trinkkultur des Reviers. Das
Spektrum reicht vom Wandteppich über Skulpturen bis zu kuriosen Objekten
wie Plüschpantoffeln mit Förderturm, Bade-Enten in Kumpel-Kluft und
einer Eieruhr mit Schlägel und Eisen, die das Steigerlied spielt. An
Hörstationen können Besucher Musik über den Ruhrpott lauschen.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotos von Grubenwagen, die
Museumsfotograf Martin Holtappels anlässlich für die erste Station der
Ausstellung 2018 im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
dokumentiert hat. Eine Auswahl seiner Bilder ist auf der Galerie der
historischen Zechenwerkstatt zu sehen, alle 1.000 Exemplare der Serie
sind auf einer interaktiven Karte im Internet zu sehen:
www.lwl.org/industriemuseum/standorte/zeche-zollern/sonderausstellung/revierfolklore.
„Vor allem in der populären Kultur sind immer deutlichere Anzeichen
einer Folklorisierung des Bergbaus und des Ruhrgebiets zu sehen. Einige
sind Ergebnisse von gezielten Marketingstrategien, andere können eher
als Ausdruck einer Identifizierung mit dem Ruhrgebiet verstanden
werden“, erklärte Museumsdirektor Dirk Zache am Mittwoch (26.2.) bei der
Vorstellung der Schau in Dortmund. Symbole aus der Montanindustrie
stünden heute nicht mehr für die aussterbende Branche des Bergbaus,
sondern hätten sich vielmehr zu Zeichen für die gesamte Region und einer
Identifikation mit dem neuen, gewandelten „Ruhrpott“ entwickelt.
Bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitag (28.2.) um 18 Uhr begrüßt
Monika Schnieders-Pförtzsch, stellvertretende Vorsitzende der
LWL-Landschaftsversammlung, die Gäste. Im Round-Table-Gespräch plaudern
die Kuratoren der Schau über ihre Lieblingsexponate. Für die
musikalische Begleitung sorgt der singende Steiger Schorsch Zimoch. Der
Eintritt ist frei.
Katalog: Revierfolklore. Zwischen Heimatstolz und Kommerz. Das
Ruhrgebiet am Ende des Bergbaus in der Populärkultur. Hg.
LWL-Industriemuseum, Dietmar Osses und Lisa Weißmann. 272 Seiten, Essen
2018, ISBN 978-3-8375-1957-0. 14,95 Euro
Veranstaltungsort:
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Grubenweg 5, 44388 Dortmund
geöffnet Di-So sowie an Feiertagen 10-18 Uhr
www.lwl-industriemuseum.de