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Ausstellung
Kinder auf der Flucht. Kindertransporte 1938-1939

Kinder auf der Flucht. Kindertransporte 1938-1939.

Sonderausstellung vom 10.04. bis zum 03.07.22 im Jüdischen Museum Westfalen.

Spätestens nach den Novemberpogromen 1938 war es Juden*Jüdinnen in Deutschland, Österreich und den besetzten Gebieten der Tschechoslowakei klar, dass es für sie keine Zukunft mehr gab im „Deutschen Reich“. Die Grenzen der meisten Länder waren aber dicht.

Durch diplomatische Verhandlungen gelang es jüdischen und christlichen Persönlichkeiten in Großbritannien, ihre Regierung davon zu überzeugen, unbegleitete Kinder aufzunehmen. Mithilfe unzähliger Ehrenamtlicher konnten innerhalb von weniger als einem Jahr um die 10.000 Kinder mit dem sogenannten Kindertransport nach Großbritannien gerettet werden. Ungefähr nochmals so viele unbegleitete Kinder und Jugendliche fanden Aufnahme in Ländern wie Frankreich Schweden und den USA.

Die gelungene Rettung war erst der Anfang eines langen Weges, der von den Kindern unterschiedlich erlebt wurde. Die einen fanden ein Zuhause mit netten Pflegeeltern, andere wurden herumgeschubst und ausgebeutet. Die Trennung von der Familie, Einsamkeit und Schwierigkeiten beim Einleben in ein neues Land quälten alle. Sehr viele sahen ihre Eltern nie wieder.

Diese Ausstellung erzählt die Geschichten von sechs Kindern aus Westfalen und dem Rheinland, welche unbegleitet ins Ausland fliehen konnten – wie sie den wachsenden Antisemitismus in Deutschland erlebten, über den Abschied und das Eingewöhnen in den neuen Ort und auch darüber, wie sie ihr Leben danach gestalteten. Die Geschichten zeugen von Trennung, Schmerz und Einsamkeit, aber auch von Resilienz und manchmal von Chancen.

Im Erdgeschoß des Museums wird die Bild- und Videoinstallation Fractured Legacy zu sehen sein. Darin beschäftigt sich die in Kanada lebende Künstlerin Mia Weinberg mit der Geschichte ihres Vaters Kurt und dessen ‚zerbrochenem Vermächtnis‘. Kurt Weinberg konnte 1939 aus dem ostwestfälischen Werther mit dem Kindertransport nach England fliehen. Das Werk illustriert eindrücklich, wie weitreichend die Folgen des Holocaust und die Erfahrung von Vertreib und Flucht für die Nachkommen sind.

Pädagogische Begleitprogramme

Eigens erarbeitete pädagogische Begleitprogramme für Grund- und weiterführende Schulen stehen zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie für ein Gespräch und Informationen lernen@jmw-dorsten.de mailto:lernen@jmw-dorsten.de

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Anja Mausbach
Jüdisches Museum Westfalen | pädagogische Mitarbeiterin

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