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Ausstellung
Josef Rings und Erich Mendelsohn – Neues Bauen Kultur in Deutschland und in Erez Israel

12. September 2018, 19.00 Uhr

Ausstellungseröffnung:
Josef Rings und Erich Mendelsohn: Neues Bauen Kultur in Deutschland und
in Erez Israel

Grussworte:
OB Thomas Kufen
Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende Landschaftsversammlung Rheinland
RepräsentantIn Stadt Tel Aviv

Einführungen:
Dr. Ines Sonder, Berlin, und Dr. Micha Gross, Tel Aviv

Die Architekten Josef Rings (1878–1957) und Erich Mendelsohn (1887–1953)
stehen beispielhaft für zwei Vertreter der architektonischen Moderne in
Deutschland und später im Exil in Palästina, deren Lebenswege und
beruflichen Karrieren einen Einblick in die Vielgestaltigkeit der
biographischen und professionellen Situation unter den politischen
Prämissen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geben. Gemeinsam war
ihnen, dass sie als angesehene Architekten und Planer den Zenit ihres
beruflichen Erfolges parallel zum sich entfaltenden Bauhaus erreicht
hatten und durch den Machtantritt der Nationalsozialisten gezwungen
waren, Deutschland Richtung Palästina zu verlassen. Beiden gelang es
hier, sich erneut in ihrem Beruf zu etablieren und weiterhin größere
Projekte zu verwirklichen. Obwohl Rings und Mendelsohn Modernisten
waren, repräsentieren sie inhaltlich wie formal jedoch ein
unterschiedliches architektonisches Schaffen. Etwas plakativ könnte man
sie als Vertreter der das letzte Jahrhundert prägenden Ideologien von
Sozialismus und Kapitalismus bezeichnen.

Der Sozialist Rings widmete sein Werk dem Wohl der Arbeiterklasse,
entwarf Arbeitersiedlungen und urbane Pläne zur Verbesserung der
Lebensqualität der Massen. Er baute nach dem Ersten Weltkrieg in Essen
und dem Ruhrgebiet neue Siedlungen, u.a. für den Allbau die
Eyhof-Siedlung, Feldhaushof und Heimatdank, sowie die Festhalle (Alte
Grugahalle). Weitere Bauten der Moderne errichtete er in Gelsenkirchen
für die Siedlung Spinnstuhl und für den Bergbau allgemein. In Palästina
plante er Arbeitersiedlungen und war auch in der Stadtplanung tätig.

Der bürgerliche Mendelsohn dagegen realisierte Kaufhäuser, vornehme
Villen für deren wohlhabenden Besitzer, sowie Großprojekte wie Spitäler,
Universitäten, Banken etc. In Essen baute er 1932 das Jüdische
Jugendheim an der Ruhrallee (siehe das neue Baumodell in der
Dauerausstellung) und den Mosse-Pavillon auf der „Pressa“ in Köln. Beide
verließen ihr Exilland nach wenigen Jahren wieder: Mendelsohn emigrierte
schon 1941 in die USA und Rings ging 1948 zurück nach Deutschland, wo er
in Mainz eine Professur annahm.

Der Katalog, der in der Reihe des Bauhaus Centers Tel Aviv erscheint,
wird ca. 200 Seiten und ca. 180 Abbildungen umfassen. Für die
Publikation konnten anerkannte Wissenschaftler als Beiträger gewonnen
werden, die das Werk beider Architekten und den historischen Kontext
ihres Schaffens in Deutschland und im Mandatsgebiet Palästina eingehend
beleuchten. In freundlicher Kooperation mit dem Ruhr Museum, Essen.

Der Katalog, der in der Reihe des Bauhaus Centers Tel Aviv erscheint,
wird ca. 200 Seiten und ca. 180 Abbildungen umfassen. Für die
Publikation konnten anerkannte Wissenschaftler gewonnen werden, die das
Werk beider Architekten und den historischen Kontext ihres Schaffens in
Deutschland und im Mandatsgebiet Palästina eingehend beleuchten. Die
Ausstellung ist Bestandteil des NRW-weiten Verbundprojektes „100 Jahre
bauhaus im westen“, das mit über 40 Veranstaltungen landesweit dazu
einlädt, die Hundertjahrfeier der berühmten Reformschule zu begehen.
Näheres über www.bauhaus100-im-westen.de

Veranstaltungsort:
ALTE SYNAGOGE
Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen
www.alte-synagoge.essen.de