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Ausstellung
Hidden Costs. Ewigkeitslasten

27. Oktober 2018 bis 22. April 2019

Hidden Costs. Ewigkeitslasten
Fotografien von J Henry Fair

„Hidden Costs“ zeigt Luftaufnahmen aus aller Welt mit Schwerpunkten in
den USA und Deutschland. J Henry Fair fotografiert weltweit jene Wunden,
die das Industriezeitalter dem „Blauen Planeten“ geschlagen hat. Fairs
ästhetische Fotografien ziehen auf den ersten Blick das Auge an. Beim
zweiten Blick folgt der Verstand: Wollen wir so leben? Verseuchte
Gewässer, überformte Reviere, geplünderte Landschaften teils
gigantischen Ausmaßes – aus 300 Metern Höhe aufgenommen sind die
„versteckten Kosten“, die die Industrialisierung Welt, Mensch und Natur
hinterlässt, offensichtlich. Henry Fair zeigt diese „Ewigkeitslasten“,
an denen der Blaue Planet bereits heute schwer trägt, auf großformatigen
Fotografien. Eine Auswahl von 45 Arbeiten ist im LWL-Industriemuseum
Henrichshütte Hattingen zu sehen.

Die Luftbilder von industriellen (Folge-)Landschaften werden sowohl im
Gebläsehaus als auch auf dem Außengelände des ehemaligen Hüttenwerks
gezeigt. Für Henry Fair sind Luft, Wasser und Boden unveräußerliche
Werte, die allen gehören. Die Industrialisierung versteht Fair als
Privatisierung des Unveräußerlichen. Und er zeigt uns die
Vergesellschaftung der „hidden costs“. Als Künstler setzt er nicht auf
die Überzeugungskraft der bekannten Fakten, Zahlen und Statistiken. Er
setzt auf die Macht der Bilder, die in uns die Stimme weckt: „Wollen wir
das?“

Anlass der Schau ist das Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet 2018. Denn auch
wenn der Bergbau endet, müssen weiterhin Pumpen permanent Wasser
abführen, damit der Pott nicht „absäuft“. Die RAG hat diese
„Ewigkeitsaufgabe“ 2007 in eine Stiftung ausgegliedert. 2019 wird sich
zeigen, ob der Stiftungs-Gewinn ausreicht, um die Kosten in Höhe von 200
Millionen Euro pro Jahr zu decken. Sollte das nicht der Fall sein, sind
Bund und Länder in der Gewährleistung, wie die Neue Züricher Zeitung
berichtet. Werden auch bei uns die „hidden costs“ vergesellschaftet?
Henry Fair geht mit seinen Luftbildern diesen „Ewigkeitslasten“ nach und
besucht dabei nicht nur das Ruhrgebiet. Der amerikanische Fotograf und
Umweltaktivist gibt mit seinen Bildern tiefe Einblicke, zumeist aus dem
Flugzeug in etwa 300 Metern Höhe aufgenommen. Die Arbeiten faszinieren
zunächst in ihrer Abstraktion mit ihren prominenten Farben. Der zweite
Blick und erste Gedanke lässt uns fragen: Das also ist das Schicksal
unseres „Blauen Planeten“?

Eröffnung: heute, 26. Oktober, 19.00 Uhr

Veranstaltungsort:
LWL Industriemuseum Henrichsütte Hattingen
Werksstr. 31-33, 45527 Hattingen
www.lwl.org/industriemuseum/standorte/henrichshuette-hattingen