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Ausstellung
Hände weg vom Ruhrgebiet! Die Ruhrbesetzung 1923–1925

12. Januar bis 27. August 2023

Ausstellung: *„Hände weg vom Ruhrgebiet! Die Ruhrbesetzung 1923–1925“ *

Die Ruhrgebietsbesetzung war ein Nachspiel des Ersten Weltkriegs. Mit
der Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags am 28.6.1919 wurde
der völkerrechtliche Schlusspunkt des „Großen Krieges“ (1914–1918)
gesetzt. Deutschland hatte diesen Krieg verloren und wurde von den
Alliierten zur Erbringung von Reparationen verpflichtet. Weil die
deutsche Seite mit der Leistung der Reparationen in Verzug geraten war,
besetzten französische und belgische Truppen im Januar 1923 das Revier.
Die deutsche Bevölkerung blickte gebannt auf diese wirtschaftlich und
strategisch bedeutsame Region.

Die Ruhrbesetzung bildete den Auftakt eines Krisenjahres, das von
Inflation, Umsturzversuchen, Gewalt, Armut und Arbeitslosigkeit geprägt
war. Der Einmarsch ins Revier mitten im Frieden trug Züge einer
Kriegsbesetzung: Rund 60.000 Franzosen und Belgier rückten mit Panzern,
Infanterie, Kavallerie, Fahrradsowie Maschinengewehr-Einheiten in die
Städte des Ruhrgebiets ein. Der Einmarsch erfolgte in ein tief
zerrissenes und gespaltenes Ruhrgebiet, das bereits seit fast einem
Jahrzehnt von existenziellen Nöten und Gewalterfahrungen geprägt war.
Die französisch-belgische Besetzung erfolgte somit in einer permanenten
Ausnahmesituation und brachte die im 19. Jahrhundert so prosperierende
Region an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Belastbarkeit.

Unmittelbar nach Beginn der Besetzung rief die deutsche Regierung den
passiven Widerstand aus und stellte alle Reparationszahlungen ein. Jede
Zusammenarbeit mit den Besatzern sollte unterbleiben. Die
Gegenmaßnahmen der Besatzer, wie Ausgangssperren, Verhaftungen und
Ausweisungen ins unbesetzte Gebiet, ließen nicht lange auf sich warten.
Blutige Zusammenstöße zwischen Soldaten und der Bevölkerung waren an
der Tagesordnung, eine Spirale der Gewalt kam in Gang. Die Ruhrbesetzung
endete zwar im Sommer 1925 mit dem Abzug
der Besatzungstruppen, sollte sich aber als schwere Hypothek für die
junge Republik erweisen

/Das Begleitprogramm/
Während der Laufzeit der Ausstellung findet ein umfangreich angelegtes
kulturelles Rahmenprogramm statt. Es umfasst neben Führungen unter
anderem eine Vortragsreihe, eine Podiumsdiskussion, eine Diskussion mit
Konzert in Kooperation mit dem Klavierfestival Ruhr, Filmabende sowie
einen interaktiven Workshop zum Thema Rassismus in Vergangenheit und
Gegenwart.

/Der Katalog /
Das Katalogbuch zur Ausstellung „Hände weg vom Ruhrgebiet! Die
Ruhrbesetzung 1923–1925“ präsentiert auf 212 Seiten in elf reichhaltig
illustrierten Beiträgen die wichtigsten Phänomene der Ruhrbesetzung aus
verschiedenen Perspektiven. Der Katalog erscheint im Klartext Verlag
und kostet 24,95 €. ISBN 978-3-8375-2555-7.

*Veranstaltungsort*
Ruhr Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen
ruhrmuseum.de/
<ruhrmuseum.de/>