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Ausstellung
Geister & Genies. Ein Duisburger Gelehrten-Netzwerk im 16. Jahrhundert

20. Juli bis 9. Januar 2022

Ausstellung *Geister & Genies. Ein Duisburger Gelehrten-Netzwerk im 16.
Jahrhundert*

Das Kultur- und Stadthistorische Museum zeigt eine Sonderausstellung,
die das Leben und Wirken der „Geister & Genies“ des 16. Jahrhunderts
lebendig werden lässt. Gerhard Mercator ist über die Grenzen der Stadt
als erfolgreicher Kartograf und Universalgelehrter seiner Zeit bekannt.
Dass es im Duisburg des 16. Jahrhunderts aber gleich ein ganzes Netzwerk
an Gelehrten und Genies in Duisburg gab, wissen heute nur noch wenige.

Von 1568 bis 1648 erkämpfte die Republik der Sieben Vereinigten
Provinzen im Achtzigjährigen Krieg die Unabhängigkeit von den Spaniern.
Unter der spanischen Herrschaft mussten humanistische Gelehrte mit
Verfolgung, Enteignung und teilweise Hinrichtung rechnen, so dass, wer
konnte, fortzog und sein Glück andernorts suchte. So gelangten
zahlreiche Gelehrte an den Niederrhein, insbesondere nach Duisburg.
Einer der Hauptgründe dafür war die in religiösen und wissenschaftlichen
Fragen tolerante Politik des Regenten Herzog Wilhelm V. von Kleve,
Jülich und Berg. Ein anderer Grund mögen die damals aktuellen Planungen
zur Gründung einer Universität gewesen sein.

Zu diesen Gelehrten aus den niederländischen Provinzen gehörte zum
Beispiel Johann Weyer, der sich als Hofarzt von Wilhelm V. strikt gegen
die Hexenverfolgung aussprach und damit großen Einfluss auf den Herzog
hatte. Oder Johanna Otho, die in einer Zeit, in der Frauen kaum Zugang
zu Bildung hatten, Latein, Griechisch und Hebräisch lernte, eigenständig
Gedichte und Bücher veröffentlichte und in Briefkontakt zu zahlreichen
europäischen Gelehrten stand.

Darüber hinaus begegnen Ihnen in der Ausstellung auch Theologen wie
Georg Cassander, Sprachforscher wie Cornelius Wouters, Juristen wie Jean
Matal, Lehrer wie Johannes Molanus und natürlich nicht zuletzt
Kartographen wie Gerhard Mercator. Zusammen brachten sie der Stadt den
Beinamen „Duisburgum Doctum“ – „Gelehrtes Duisburg“ ein. Durch den
engagierten Einsatz von „Mercators Nachbarn“ werden diese und weitere
„Geister & Genies“ in unterhaltsamen Videosequenzen lebendig. So
erfahren die Gäste ganz persönlich, was die beherrschenden Themen im
Leben der sehr unterschiedlichen Personen waren.

Die biographisch orientierte Ausstellung zeigt zum einen, wie sehr
niederländische Wissenschaftler die Stadt bereichert und das geistige
Leben beeinflusst haben. Zum anderen beleuchtet sie einen weitgehend
vergessenen Teil Duisburger Stadtgeschichte. Schließlich stellt sie auch
Leben und Werk Gerhard Mercators im Netz seiner humanistisch gesinnten
Kollegen in einen bisher kaum beachteten Zusammenhang.

Die Ausstellung ist Teil des deutsch-niederländischen Themenjahrs des
Museumsnetzwerks Niederrhein, das sich 2021/22 den „Provinzen“ widmet.
Alle Ausstellungstexte sind auch auf Niederländisch verfügbar. Sofern
sich die Pandemielage weiterhin positiv entwickelt, wird auch ein
Rahmenprogramm zu der Ausstellung geplant und gesondert veröffentlicht.

*Veranstaltungsort:*
Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg
Johannes-Corputius-Platz 1, 47051 Duisburg
www.stadtmuseum-duisburg.de