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Ausstellung
Essen sein Schatz – Die Goldene Madonna

bis zum 2. Februar 2020

Ausstellung „Essen sein Schatz – Die Goldene Madonna“

Sie ist die älteste vollplastische Marienfigur der Welt, das wichtigste
Kunstwerk des Ruhrgebiets und „Essen sein Schatz“ – mit einer
Sonderausstellung erzählt die Essener Domschatzkammer bis zum 2. Februar
die Geschichte der Goldenen Madonna in Texten, Bildern und
ungewöhnlichen Exponaten. Anlass ist das 60-jährige Jubiläum der
päpstlichen Anerkennung, dass die goldene Marienfigur die Essener
Bistumspatronin „Maria, Mutter vom Guten Rat“ darstellt.

Dabei ist die Figur selbst viel älter: „Die Goldene Madonna wurde um das
Jahr 980 von einem erfahrenen Bildhauer und Goldschmied geschaffen. Sie
ist die älteste erhaltene vollplastische Darstellung der Muttergottes
mit dem Kind und eine von nur noch wenigen erhaltenen
frühmittelalterlichen Großplastiken überhaupt“, erläutert Andrea
Wegener, Leiterin der Essener Domschatzkammer, den kunsthistorischen
Wert der Figur.

Während die Goldene Madonna auch in den kommenden Monaten an ihrem
klimatisierten Platz in der linken Seitenkapelle des Doms bleibt, zeigt
die Schatzkammer die Ausstellung über die mehr als 1000-jährige
Geschichte sowie den kirchlichen und weltlichen Umgang mit der
sensiblen, mit Goldblechen belegten Pappelholz-Skulptur in der
Domschatzkammer selbst – und zwar verwoben mit der Dauerausstellung.
„Zum einen fehlen uns die Räume für eine Sonderschau“, erläutert
Wegener. „Zum anderen ist es aber auch inhaltlich spannend, die
besonderen Ausstellungsstücke zur Goldenen Madonna mit unseren anderen
Exponaten in Beziehung zu setzen.“ Schließlich hänge die Goldene Madonna
– während der Regierungszeit der legendären Essener Äbtissin Mathilde
entstanden – als heute wichtigstes Stück des Essener Domschatzes eng mit
goldenen Vortragekreuzen, aufwendig gestalteten Reliquiaren oder
kostenbaren Handschriften aus jener Zeit zusammen.

Die Exponate der Ausstellung „Essen sein Schatz – Die Goldene Madonna“
sind indes auch neueren Datums. „Wir erklären die Goldene Madonna aus
einer kulturhistorischen Perspektive“, so Wegener. Es gehe vor allem
darum, was andere Menschen aus und mit der Goldenen Madonna gemacht
haben. Die in Essen gewissermaßen Kulturgut gewordene
Stadtmarketing-Kampagne zu „Essen sein Schatz“ ist dabei nur ein — für
die Ausstellung namensgebendes – Beispiel. Weitere Exponate sind die
erstmals gezeigte Fotoserie zur Goldenen Madonna aus dem
US-amerikanischen „LIFE“-Magazin von 1957 oder die Goldene Madonna als
Aufkleber fürs Sammelalbum. Philatelisten dürften sich über historische
Sonderumschläge und Stempel der Bundespost mit dem Motiv der Marienfigur
freuen. Außerdem gibt es die päpstliche Urkunde zur Ernennung als
Bistumspatronin zu sehen, die Kiste, in der die Goldene Madonna für –
ausgesprochen seltene – Transporte verpackt wurde, die mittelalterlichen
Schmuckstücke der Figur sowie den Nimbus des Christuskindes, die die
Besucher aus nächster Nähe betrachten können. Nicht fehlen darf zudem
die originalgetreue Styropor-Dublette der Goldenen Madonna aus den
Beständen des Essener Aalto-Theaters. Neben den Exponaten erzählen
sieben große Überblickstafeln unter Überschriften wie „verehrt“,
„gekrönt“ oder „verändert“ die wechselvolle Geschichte der mehr als 1000
Jahre alten Figur.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Eintritt: Inklusive Begleitbroschüre kostet der Eintritt zur
Domschatzkammer während der Sonderausstellung 7, ermäßigt 6 Euro. Kinder
und Jugendliche haben freien Eintritt. Das Team der Domschatzkammer
bietet individuelle Führungen durch die Sonderausstellung und zur
Goldenen Madonna an. Außerdem gibt es drei öffentliche
Kuratorenführungen („Aus dem Nähkästchen“ am 18. Oktober, „Mädelsabend“
am 15. November und „Who’s that Girl?“ am 13. Dezember, jeweils
19–20.30 Uhr, Teilnahme: 12 Euro inklusive Eintritt, Getränke und
Snacks) und einen kostenfreien Vortrag zur Ausstellung im Haus der
Essener Geschichte am 21. November um 18 Uhr, Veranstalter ist der
Historische Verein Essen.

Veranstaltungsort:
Domschatzkammer
Kettwiger Str. 40, 45127 Essen