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Ausstellung
Aufbruch im Westen. Die Künstlersiedlung Margarethenhöhe

8. April 2019 bis 5. Januar 2020

Aufbruch im Westen. Die Künstlersiedlung Margarethenhöhe
Eine Sonderausstellung im Ruhr Museum

Die Sonderausstellung nimmt das Jubiläum „100 jahre bauhaus“ zum Anlass,
die vielschichtige und faszinierende Geschichte der Künstlersiedlung
Margarethenhöhe zu zeigen. Sie präsentiert eindrucksvoll die
Künstlerinnen und Künstler, die in den 1920er und 1930er Jahren auf der
Margarethenhöhe gelebt und gearbeitet haben. Sie gibt damit Einblick in
eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet, das in
Essen noch heute mit Einrichtungen wie der Folkwang Universität der
Künste, dem Museum Folkwang oder der Keramischen Werkstatt auf
Zollverein nachwirkt. Somit ist die Künstlersiedlung für die kulturelle
Entwicklung der Industriestadt Essen von kaum zu überschätzender Bedeutung.

Die Ausstellung präsentiert über 700 Objekte, darunter bedeutende Werke
der einzelnen Künstler, aus Museen, aber auch aus Privatbesitz. Zu sehen
sind Originalskulpturen, teilweise von der Margarethenhöhe, ferner das
berühmte Stahlbuch, das Gästebuch der Stadt Essen, die Amtskette des
Essener Oberbürgermeisters und die Meisterschale des Deutschen
Fußball-Bundes, die alle von Künstlerinnen der Margarethenhöhe
geschaffen wurden. Mit Originalmöbeln und Modellen, mit Plänen,
Dokumenten und Fotografien stellt die Ausstellung die Gartenstadt
Margarethenhöhe und das Leben und Arbeiten in der Künstlersiedlung vor.

Der Ursprung der Künstlersiedlung Margarethenhöhe liegt im sogenannten
Hagener Impuls Anfang des 20. Jahrhunderts. Die darin verankerte
Folkwang-Idee von Karl Ernst Osthaus stieß bei Georg Metzendorf, dem
Architekten der Margarethenhöhe, auf reges Interesse. Seit der Gründung
der ersten deutschen Republik 1919 und dem Ende der feudalen Welt
konnten von jetzt auf gleich Ideen wahr werden, die in der verkrusteten
wilhelminischen Gesellschaft zwar gedacht wurden, aber unmöglich in der
Umsetzung erschienen. Metzendorf überzeugte die Stifterin Margarethe
Krupp, auf der Margarethenhöhe freien Künstlern und Kunsthandwerkern
Ateliers und Werkstätten zur Verfügung zu stellen. Den Anfang machte
1919 der Bau des Kleinen Atelierhauses. Ihm folgten die Keramische
Werkstatt, das Werkhaus und das Große Atelierhaus als gemeinsame
Produktionsstätten. Mit den Künstlerkreisen Darmstadt-Mathildenhöhe und
Dresden-Hellerau gehörte die Margarethenhöhe zu den bedeutendsten
Künstlersiedlungen in Deutschland. Sie hat den künstlerischen „Aufbruch
im Westen“ im rheinisch-westfälischen Industriebezirk maßgeblich
mitbestimmt. Ähnlich wie das Bauhaus nahm dieser „Westdeutsche Impuls“
den Alltag und die Wohnverhältnisse der Menschen ins Auge und erfasste
sämtliche Lebensbereiche.

Die Ausstellung erzählt chronologisch in sechs Kapiteln die Geschichte
der Künstlersiedlung Margarethenhöhe. Der Prolog im vorderen Bereich des
Ausstellungsraums stellt die Architektur der Margarethenhöhe dar.
Gefolgt von der Vorstellung der Künstler und deren Werkstätten auf dem
zentralen Kreis und um diesen herum. In den Seitenräumen werden die
Künstlerinnen und Künstler mit Teilen ihres Oeuvres vorgestellt. Die
Ausstellung schließt mit der Geschichte Essens als Folkwang-Stadt.

Der 304 Seiten starke Katalog zur Ausstellung mit ca. 300 Abbildungen
kostet 29,95 Euro und erscheint im Klartext Verlag, Essen 2019. ISBN:
978-3-8375-2100-9.

Veranstaltungsort:
Ruhr Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14]
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen
www.ruhrmuseum.de