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Aufsatz
Urbane Landwirtschaft im Ruhrgebiet. Verdrängung und kreative Resistenz

s u b \ u r b a n, Band 8, Heft 1/2 (2020): „Die Natur der Stadt. Urbane
politische Ökologien“

s u b \ u r b a n ist eine wissenschaftliche Zeitschrift, die einen Ort
für eine deutschsprachige und interdisziplinäre Debatte in der
kritischen Stadtforschung schafft. s u b \ u r b a n verfolgt zwei
Ziele: den Austausch zwischen verschiedenen disziplinären Zugängen zur
Stadtforschung zu fördern und Reflexionen darüber anzuregen, was in
diesem Kontext der Bereich einer kritischen Stadtforschung sein kann.
Dabei ist den Herausgeber*innen die Diskussion mit städtischen
Bewegungen in der Zeitschrift ebenso wichtig wie die Reflexion der
Rahmenbedingungen der Wissensproduktion in der Stadt und in Lehre und
Forschung. Die Zeitschrift ist zwar deutschsprachig, aber dezidiert
offen für die internationalen Debatten sowie für die Übersetzung
fremdsprachiger Texte.

In dem aktuellen Heft findet sich ein Beitrag von Ulrich Häpke über
„Urbane Landwirtschaft im Ruhrgebiet. Verdrängung und kreative
Resistenz“. In diesem werden einem Verweis auf Max Weber, für den die
Landwirtschaft in der Stadt noch selbstverständlich war, einige
Positionen gegenübergestellt, die die Landwirtschaft praktisch und/oder
theoretisch aus der Stadt ausgrenzen. Statistisch kann allerdings
gezeigt werden, wie bedeutend die urbane Landwirtschaft in Städten und
Ballungsräumen in der BRD ist. Dabei ist die urbane Landwirtschaft –
bezogen auf die BRD – ein professionelles Arbeitsfeld, das mit
besonderen städtischen Bedingungen umgehen muss: der Verbrauchernähe
stehen ständige Flächenverluste als Problem gegenüber. Am Beispiel des
Ruhrgebietes, das zu den größten europäischen Ballungsräumen gehört und
zugleich einen hohen landwirtschaftlichen Flächenanteil aufweist, wird
einerseits die Problematik der Flächenverluste und der hohen
Pachtflächenanteile skizziert. Andererseits wird gezeigt, wie sich über
eine bedarfsorientierte Agrarproduktion, Direktvermarktung, die
Unterstützung von Selbstversorgungsansätzen sowie die Umweltbildung
vielfältige im- und explizite Kooperationen zwischen urbanen
Landwirt*innen und Stadtbewohner*innen entwickelt haben.

Ulrich Häpke (Castrop-Rauxel) ist Raumplaner mit den Schwerpunkten
Freiraumschutz, urbane Landwirtschaft, Naturschutz durch Naturnutzung,
Ruhrgebiet und Nachhaltigkeit.

Das Heft kann über folgenden Link aufgerufen werden:
zeitschrift-suburban.de/sys/index.php/suburban/issue/view/43