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Nazi Crimes Atlas — Digitaler Atlas NS-Verbrechen

ab heute freigeschaltet

*Nazi Crimes Atlas — Digitaler Atlas NS-Verbrechen
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Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden tausende Verbrechen
an Menschen begangen, die teils gut dokumentiert, teils unbekannt oder
vergessen sind. Viele wurden nach 1945 von der alliierten, aber auch
deutschen Justiz in Ost und West geahndet. Über
25.000 Straftaten sind allein für Deutschland über Gerichtsakten genau
nachvollziehbar und in einer Datenbank ausführlich erfasst. Das Projekt
„Nazi Crimes Atlas“ macht diese Daten sicht- und nutzbar für die
Allgemeinheit.

Das Erinnern an die Verbrechen, die zwischen 1933 und 1945 von
NS-Organisationen, aber auch von einzelnen Tätern begangen wurden, muss
angesichts von wiedererstarkenden rechtsextremen Anschauungen gestärkt
werden. Die sich ins Digitale verlagernde
Bildungslandschaft erfordert neue Zugänge zum Wissen über die NS-Zeit.
Das Projekt Nazi Crimes Atlas macht die Fakten aus dieser Zeit allgemein
zugänglich und ermöglicht sowohl eine niederschwellige
Auseinandersetzung mit den Verbrechen als auch ein Erinnern im
digitalen Raum.

Das Projekt „Nazi Crimes Atlas — Digitaler Atlas NS-Verbrechen“ bereitet
Daten zu NS-Verbrechen zwischen 1933 und 1945 allgemein verständlich
auf, die von der deutschen Justiz nach 1945 geahndet wurden. Die App
macht NS-Verbrechen auf Grundlage von über 25.000
dokumentierten Fällen an 8.000 Orten in Deutschland durch einen
zweisprachigen digitalen Atlas sichtbar. Die Verbrechen lassen sich in
zahlreiche Tatkomplexe gliedern, wie zum Beispiel Pogrom,
Denunziationen, Verbrechen an politischen Gegnern, Endphasenverbrechen
oder sogenannte Euthanasie. Das Projekt ist Teil der Bildungsagenda
NS-Unrecht der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und
wird vom Bundesministerium der Finanzen bis Ende 2025 gefördert.
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Die App/
Die zentrale Komponente des Projekts ist die kostenfreie Smartphone-App,
die den Zugang zu den historischen Tatorten ermöglicht. Zunächst werden
NS-Verbrechen bei den sogenannten November-Pogromen 1938 auf der
Landkarte hinterlegt. Nach Vervollständigung umfasst der Atlas über
8.000 Orte unterschiedlichster Verbrechen durch Nationalsozialisten in
Deutschland. Die kurze Tatbeschreibung in der App ermöglicht eine
Auseinandersetzung sowohl mit der Täter- als auch der Opferperspektive.
Sie zeigt den Umgang der Justiz und der deutschen Gesellschaft(en) mit
den NS-Verbrechen. Dabei werden alle Opfergruppen erfasst – nicht nur
die jüdische Bevölkerung, sondern auch andere von NS-Verbrechen
betroffene Menschen. Anhand der hinterlegten Aktenzeichen können alle
die Original-Quelle finden und damit weiterarbeiten.

Weitere Informationen unter nazicrimesatlas.org/