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Abschlussveranstaltung
Identitätskonstruktionen für das Ruhrgebiet seit den 1970er-Jahren

Freitag, 24. Juni 2022, ab 14:00 Uhr

*Abschlussveranstaltung des Workshops „Identitätskonstruktionen für das
Ruhrgebiet seit den 1970er-Jahren“**
*
Für alle Interessierten wird der öffentliche Teil der Veranstaltung per
Zoom übertragen. Bei Interesse an einer digitalen Teilnahme, melden Sie
sich bitte unter ws-identitaeten-ruhrgebiet-2021@rub.de formlos an.

14:00 Uhr
Vortrag
Sarah Thieme & Juliane Czierpka: Die Forschungslandschaft im Ruhrgebiet
und ihr Einfluss auf kollektive Identitätskonstruktionen

15:00 Uhr
Kommentare I
Christian Bunnenberg
Stefan Berger
Petra Dolata

16:00 Uhr
Kaffeepause

16:20 Uhr
Kommentare II
Anja Junghans
Igor Birindiba Batista
Stefan Moitra

Auch im zweiten Jahr nach der Schließung der letzten Zeche im Ruhrgebiet
und einem guten halben Jahrhundert Strukturwandel ist der
Steinkohlenbergbau in der Region allgegenwärtig. Neben einer Vielzahl
von Industriedenkmälern erinnern im Ruhrgebiet zahlreiche weitere
materielle und immaterielle Hinterlassenschaften, aber auch
verschiedenste an die lokale Geschichte angelehnte Alltags- und
Konsumartikel an die montanindustrielle Vergangenheit der Region. Nudeln
in Form eines Fördergerüsts sind ebenso im Handel zu finden wie
Quietscheentchen im Bergmannsoutfit oder schwarze Kumpel-Seife in Form
eines Kohlestücks. In zahlreichen Dokumentationen und Publikationen wird
an die Vergangenheit des Reviers erinnert und nicht nur Politiker
stilisieren sich gern als Teil der Gruppe hart arbeitender, einfacher
und ehrlicher Menschen, die die Region groß gemacht haben und deren
Tugenden in der Erinnerung an die Blütezeit der Region weitergetragen
werden.

Soweit der oberflächliche Blick auf die regionale Folklore, die
bestimmte Ideen einer gemeinsamen regionalen Identität vermittelt. Doch
schaut man genauer hin, bleibt die Identität des Ruhrgebietes und seiner
Bewohner/innen jenseits der Stereotype von Schimanski und
Pommes-Currywurst merkwürdig unbestimmt. Es scheint als habe der
schrumpfende traditionelle montanindustrielle Führungssektor hier ein
Vakuum hinterlassen, das von der folkloristischen Hülle umschlossen
wird. Wir möchten in einem Workshop nach der Existenz von Identitäten
abseits von Bergbau und Stahlindustrie fragen. Hierbei soll die
Konstruktion der vordergründig sichtbaren und der versteckten
Identitäten im Ruhrgebiet untersucht und die Entstehung vor dem
Hintergrund des Strukturwandels seit den 1970er Jahren kontextualisiert
werden.

Das Programm des in den letzten Monaten stattgefundenen Workshops ist
hier <www.ruhr-uni-bochum.de/ws-identitaeten-ruhrgebiet-2021/>
zu finden.