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Online- Baugeschichte(n) – Aus der Arbeit der westfälischen Bauforschung
LWL-Ausstellung „Baugeschichte(n)“ jetzt online verfügbar*
Münster (lwl). Nachdem die Ausstellung „Baugeschichte(n)“ im vergangenen
Jahr im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen war, ist die Schau nun
digital zugänglich. Mit der Ausstellung bietet der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) spannende Einblicke in die Arbeit der
westfälischen Bauforschung. Anschaulich zeigt sie, wie Bauwerke
untersucht und als historische Quellen ausgewertet werden. Dazu erzählen
aus Abbruchhäusern und Baustellen geborgene Exponate aus sieben
Jahrhunderten ihre Geschichten. Die Online-Ausstellung ist ab sofort auf
der Website der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in
Westfalen zu erleben: www.lwl-dlbw.de/baugeschichten
Anhand von Praxisbeispielen wie dem ältesten Fachwerkhaus Münsters oder
der Domkrypta in Paderborn zeigt die Ausstellung, wie die Bauforscher
arbeiten. Anschaulich stellt sie die Methoden vor, die für die
Dokumentation eines Bauwerks zur Verfügung stehen. Darunter ist auch
neueste Scantechnik, die im LWL-Denkmalfachamt seit kurzem zum Einsatz
kommt. Eine Seite widmet sich der Dendrochronologie, der
Altersbestimmung von Hölzern durch Abgleich von Baum-Jahresringen.
Bauforschung findet immer am originalen Bauwerk statt. Welche Spuren
hier entdeckt werden können, zeigen die historischen Bauteile, die im
Rahmen der Online-Ausstellung erstmals digital präsentiert werden. Sie
stammen aus dem Bauteilearchiv des LWL-Denkmalfachamts. Neben Holzproben
von untersuchten Bauwerken in ganz Westfalen-Lippe werden hier Objekte
bewahrt, die aus dem Baustellenabfall bei Abbrüchen oder
Teilerneuerungen geborgen wurden. Jedes erzählt eine eigene Geschichte –
vom barocken Stuckfragment über eine Kirchenbank mit Graffiti bis hin
zum modernen Glasbaustein. Größtes und ältestes Exponat ist eine
Fensterrose des 14. Jahrhunderts aus dem Kloster Wedinghausen in
Arnsberg. Sie wurde bei der Sanierung der Kirche 2024 ausgebaut und
durch eine Kopie ersetzt.
Die Website will sichtbar machen, was historische Bauwerke über die
Vergangenheit erzählen und welches Wissen sie bereithalten. So stellt
sie nicht nur die Bauforschung und ihre Methoden vor, sondern versteht
sich auch als Plädoyer für den Erhalt historischer Bauten und originaler
Bausubstanz.