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Vortrag
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
*Batterieelektrische Antriebe in der Geschichte der deutschen
Binnenschifffahrt*
Vortrag von Prof. Dr. Ingo Heidbrink
Seit einigen Jahren erobern elektrisch angetriebene Fahrzeuge die
Straßen. Allerdings wurden batteriebetriebene Antriebssysteme schon vor
über 100 Jahren eingesetzt, sogar in der Schifffahrt. Zu einem Vortrag
über diese alte Technik lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe
(LWL) am Dienstag (9.9.) um 19 Uhr in das Schiffshebewerk Henrichenburg
in Waltrop ein.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg fuhren mehr als 100 batterieelektrisch
angetriebene Frachtschiffe und sogar ein batterieelektrisches
Kreuzfahrtschiff auf den deutschen Binnengewässern. Elektrisch
angetriebene Treidelsysteme und Oberleitungsschiffe wurden nicht nur auf
dem Teltowkanal eingesetzt, sondern auch auf dem Rhein-Herne-Kanal.
Der Binnenschifffahrtshistoriker Prof. Dr. Ingo Heidbrink ist Präsident
der International Maritime History Association und Senior International
Research Fellow der University Alliance Ruhr. Er erklärt, wie es vor
allem im Berliner Raum zur Nutzung der batterieelektrischen Antriebe in
der Binnenschifffahrt kam und warum sich das System trotz seines
technischen Erfolges nicht langfristig durchsetzte. Er erläutert, wie
elektrische Schiffsantriebe die Lebens- und Arbeitsbedingungen für
Besatzungen verbesserten, aber zugleich deren Einkommen
verringerten. Schließlich wirft er einen Blick auf die aktuelle
Situation und stellt die Frage, ob die modernen Versuche zur Nutzung von
elektrischen Antrieben in der Binnenschifffahrt denselben Risiken
ausgesetzt sind, die um 1920 dazu führten, dass nahezu sämtliche bis
dato erfolgreich eingesetzten elektrisch angetriebenen Schiffe auf
andere Antriebsformen umgebaut wurden.
Der Eintritt ist frei.
*Veranstaltungsort*
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26, 45731 Waltrop