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Margot Spielmann-Preis 2017

Margot Spielmann-Preis 2017

Neue Ausschreibung für den Jugendgeschichtspreis des Jüdischen Museums Westfalen

Seit 2009 schreibt das Jüdische Museum Westfalen einen Wettbewerb für junge Menschen aus, der seit 2015 Margot-Spielmann-Preis heißt. Erwünscht sind jeweils Arbeiten, die sich mit jüdischer Geschichte, Religion und Gegenwart sowie der Geschichte des Nationalsozialismus befassen. Die Initiatoren wollen damit zur intensiven Beschäftigung mit originellen Themenstellungen der jüngeren Geschichte und zu aktiven erinnerungskulturellen Beiträgen ermutigen.

Auch in diesem Jahr schreibt das Museum wieder diesen Schülerwettbewerb aus für Erstlingsarbeiten junger Forscher (Jahresarbeiten und Facharbeiten, Projektdokumentationen etc.). Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler aller Schulformen aus Westfalen und dem Rheinland und andere Jugendliche. Möglich sind auch Arbeiten aus dem Deutschunterricht zu Werken jüdischer Autoren (z.B. Joseph Roth, Franz Kafka etc.) oder mit jüdischem Inhalt oder aus weiteren Fächern wie Religion, Praktische Philosophie usw. Natürlich können auch Gruppenarbeiten mit passenden Themenstellungen eingereicht werden.

Eine erfahrene Jury wird die Beiträge eingehend prüfen und die drei besten Einzelarbeiten und zwei Projekte zur Prämierung vorschlagen. Die Preise bestehen in Büchern zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie Gutscheinen für Museumsbesuche einschließlich museumspädagogischer Programme.

Die eingereichten Arbeiten sollten mit einem kurzen Anschreiben versehen werden, das Verfasser, Adresse, Emailadresse (evtl. Schulanschrift) sowie Alter bzw. Jahrgangsstufe nennt. Die Beiträge können auch als PDF-Datei gemailt oder als CD eingereicht werden. Einsendeschluss: 31. Juli 2017 Die Jury wird die Ergebnisse des Wettbewerbs im November in einer kleinen Feierstunde im Museum vorstellen und die Preise überreichen.

Interessierte wenden sich für Nachfragen und Auskünfte an Thomas Ridder M.A. (02362-951431 oder ridder@jmw-dorsten.de bzw. schicken ihre Beiträge an folgende Postanschrift: Jüdisches Museum Westfalen, Thomas Ridder, Postfach 100622, 46256 Dorsten.

Wer war Margot Spielmann?

Margot war ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, geboren am 21. Mai 1926. 1942 wohnte sie mit ihrer Mutter Luise Kopf, dem Stiefvater Curt Kopf und ihrer Großmutter Henriette Breuer in einem sogenannten Judenhaus in der Augustastraße 7 in Gelsenkirchen.

Luise und Curt Kopf versuchten zusammen mit ihrer Tochter Margot in das unbesetzte Frankreich zu fliehen, wurden aber auf der Flucht verhaftet. Das schwer zuckerkranke Mädchen erlitt einen Schock und kam in ein Krankenhaus in Mülhausen, während ihre Eltern getrennt und deportiert wurden. Ihre Mutter saß bis zu ihrer Deportation im Gefängnis in Münster ein. Margot verblieb im Krankenhaus in Mülhausen. Dort verstarb sie vermutlich im Spätherbst 1942 im Alter von 16 Jahren. Die behandelnde Ärztin teilte später mit, dass Margot vor ihrem Abtransport in ein tiefes Koma gefallen sei. Man habe sich im Krankenhaus absichtlich nicht mehr um die Rettung bemüht, um ihr Deportation und Ermordung zu ersparen.

Das Jüdische Museum Westfalen zeigt in seiner Dauerausstellung ein Poesiealbum von Margot Spielmann. Unter den Eintragungen finden sich die Namen weiterer junger Mädchen, die ebenfalls deportiert und ermordet wurden. Mit der Benennung des inzwischen etablierten Jugendgeschichtspreises nach Margot Spielmann möchten wir die Erinnerung an sie und viele andere Jugendliche aus der Region wachhalten.

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Jüdisches Museum Westfalen

Julius-Ambrunn-Straße 1

46282 Dorsten

Tel: 02362-951431

www.jmw-dorsten.de