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Vortragsreihe
Vortragsreihe und Diskussionsrunde zur Galerieausstellung „Mensch und Tier im Revier“

Vortragsreihe und Diskussionsrunde zur Galerieausstellung „Mensch und
Tier im Revier“ beginnt am 5. November 2019

Seit Juli 2019 zeigt das Ruhr Museum auf dem Welterbe Zollverein die
Galerieausstellung „Mensch und Tier im Revier“. Im Rahmen des
Begleitprogramms zur Ausstellung startet am 5. November 2019 eine
wissenschaftliche Vortragsreihe, die sich mit der Beziehung zwischen
Mensch und Tier beschäftigt. Dabei liegt der Fokus auf dem im Umbruch
begriffenen Umgang mit Tieren, dem Bedeutungswandel des Tieres in der
Wissenschaft und dem religiösen Zusammenhang von Mensch und Tier.

Bis zum 3. Dezember 2019 referieren in fünf Vorträgen jeweils dienstags
um 18 Uhr im Kokskohlenbunker des Ruhr Museums Wissenschaftler aus den
Fachbereichen Politikwissenschaft, Biopsychologie, Ethnologie,
Paläontologie und Theologie. Zu den Vortragenden zählen unter anderem
Prof. Dr. Michael Hautmann aus Zürich, der Kameruner Ethnologe Dr.
Flavien Ndonko und die Wuppertaler Theologin Dr. Heike Baranzke.
Geschlossen wird die Vortragsreihe mit einer Diskussionsrunde am
Dienstag, dem 10. Dezember, um 18 Uhr im Kokskohlenbunker.

Den Auftakt macht am Dienstag, dem 5. November, um 18 Uhr der
Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Ladwig. Sein Vortrag „Tiere
töten“ wird sich philosophisch mit der Frage beschäftigen, ob der Tod
auch für Tiere ein Übel ist. Dafür muss geklärt werden, ob
empfindungsfähige Tiere moralische Rechte besitzen. Haben zum Beispiel
Zuchttiere ein Recht auf Leben? Gibt es einen Unterschied zwischen dem
schmerzvollen und schmerzfreien Töten? Besitzen empfindungsfähige Tiere
ein Interesse am Weiterleben? In Ladwigs tierethische Überlegungen
miteinbezogen wird die Möglichkeit einer Abstufung des Lebensinteresses
zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. In diesem Zusammenhang
wird erörtert, ob sich das Essen von Tieren rechtfertigen lässt. Prof.
Dr. Bernd Ladwig ist Professor für politische Theorie und Philosophie.
Schwerpunkte seiner Arbeit sind Fragen der Menschenrechte, Menschenwürde
und Gerechtigkeit im Rahmen einer normativen politischen Theorie.
Aktuell arbeitet er an einer Monographie zu Menschenrechten und Tierrechten.

Alle Vorträge im Überblick:

Di 5.11._18 Uhr
Vortrag
Prof. Dr. Bernd Ladwig, Berlin: „Tiere töten“

Di 12.11._18 Uhr
Vortrag
Prof. Dr. Dr. Onur Güntürkün, Bochum: „Warum sind Vögel so schlau?“ –
Tierexperimente und die Suche nach Erkenntnis
Wieso sind Krähen und Papageien so schlau wie Schimpansen, obwohl sie
nur kleine und scheinbar unorganisierte Gehirne besitzen? Auf der Suche
nach Antworten begibt sich der Vortrag auf eine Forschungsreise, an
deren Ende neue Fragen nach den Grundlagen der Intelligenz stehen.

Di 19.11._18 Uhr
Vortrag
Dr. Flavien Ndonko, Yaoundé: „Haustier Hund: Wahnsinn oder Liebe?“ (mit
Filmvorführung)
Der Film porträtiert die Arbeit des aus Kamerun stammenden Ethnologen
Dr. Flavien Ndonko über das Verhältnis der Deutschen zu ihren Hunden.
Nach der Vorführung steht Dr. Ndonko persönlich für eine Diskussion zur
Verfügung.

Di 26.11_18 Uhr
Vortrag
Dr. Michael Hautmann, Zürich: „Arten und Unarten: Wie Tiere zu ihren
wissenschaftlichen Namen kommen“
Obwohl die meisten Menschen zumindest einige Tierarten mit ihren
wissenschaftlichen Namen kennen (z.B. Homo sapiens, Boa constrictor,
Tyrannosaurus rex etc.), sind die Regeln zur Vergabe dieser Namen
außerhalb der Wissenschaft praktisch unbekannt. Der Vortrag zeigt, dass
das Verfahren zur wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen nicht nur
aus trockenen Regeln besteht, sondern auch Einblicke in
wissenschaftliche Konzepte und den oftmals hintergründigen Humor von
Zoologen bietet.

Di 3.12._18 Uhr
Vortrag
Dr. Heike Baranzke, Wuppertal: „Im Zeichen des Lammes: Fragwürdigkeiten
eines traditionsreichen Symbols“
Was hat das christliche Auferstehungslamm mit dem Metzgerberuf zu tun?
Der Vortrag zeigt, wie aus überraschenden historischen Zusammenhängen
unerwartet aktuelle Denkanstöße über den interreligiösen Dialog und das
Thema „Fleischessen“ in der Gegenwart gewinnen lassen.

Di 10.12._18 Uhr
Diskussionsrunde: „Menschen über Tiere“
Mirko Kucklinski (Kaninchenzuchtverein W 63 Dortmund Schüren), Prof. Dr.
Klaus Militzer (ehem. Tierschutzbeauftragter am Universitätsklinikum
Essen), Friedrich Ostenrath (ehem. Stellv. Direktor Zoo Duisburg),
Gerhard Thomas (Vorstandsvorsitzender Kreisjägerschaft Kleve)
Das Thema „Mensch und Tier“ berührt nahezu alle unsere Lebensbereiche.
Die Teilnehmer der Diskussionsrunde berichten von ihren persönlichen
Ansichten und Erfahrungen mit Haus-, Zoo-, Wild- und Nutztieren und
kommen miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch.

Die Vortragsreihe ist in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Mensch und
Tier im Ruhrgebiet“ entstanden. Alle Veranstaltungen der Vortragsreihe
sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstaltungsort:
Ruhr Museum
Welterbe Zollverein
Kokskohlenbunker
Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen
www.ruhrmuseum.de
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