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Vortrag
Graben für Germanien – Archäologie unterm Hakenkreuz

Donnerstag, 20. Dezember 2018, 19 Uhr

Öffentlicher Vortrag im LWL-Museum für Archäologie in Herne
„Graben für Germanien – Archäologie unterm Hakenkreuz“

Welche engen Verbindungen zwischen Archäologie und Politik im Dritten
Reich bestanden, deckt am Donnerstag (20.12.) um 19 Uhr ein Vortrag im
LWL-Museum für Archäologie in Herne auf. Prof. Dr. Ute Halle beleuchtet
an ausgewählten Beispielen wie den Externsteinen im Kreis Lippe, in
welchem Umfang sich die Ideologie eines groß-germanischen Reiches unter
deutscher Federführung auf die Arbeit der Archäologen stützte.

Archäologie war und ist mehr als Ausgraben. Die wissenschaftlichen
Ergebnisse prägen über Ausstellungen und Medien das Bild von der
kulturellen Entwicklung der Menschheit. Eines dieser Bilder ist das von
den Germanen, das in der NS-Zeit politisch instrumentalisiert wurde. Wie
prägte Ideologie die Wissenschaft? Wie und in welchen Gebieten
arbeiteten Archäologen der nationalsozialistischen Herrschaft zu? Wie
wurde die archäologische Forschung gefördert? Diesen Fragen geht Prof.
Dr. Ute Halle in ihrem Vortrag nach. Die Wissenschaftlerin hat sich
ausführlich mit der Aufarbeitung dieser Fachgeschichte beschäftigt.

Die Archäologin stellt die Forschung in der NS-Zeit anhand ausgewählter
Beispiele vor, wie die Ausgrabungen an den Externsteinen im damaligen
Freistaat Lippe 1934/35. Den Externsteinen fielen als vermeintlich
germanischer Kultplatz eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus macht
der Vortrag darauf aufmerksam, wie stark die damals erzeugten
„Germanenbilder“ bis heute nachwirken und durch heutige rechte
Gruppierungen benutzt werden.

Ute Halle ist als Landesarchäologin von Bremen Leiterin der
Bodendenkmalpflege und Vizepräsidentin des Deutschen Verbands für
Archäologie. Sie ist außerdem Professorin für Ur- und Frühgeschichte an
der Universität Bremen und Leiterin der Abteilung Ur- und Frühgeschichte
des Focke-Museums in Bremen. Neben Forschungen zur Keramikproduktion im
Mittelalter und der Neuzeit beschäftigt sich Ute Halle vor allem und mit
der Fach- und Forschungsgeschichte.

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins
LWL-Museum für Archäologie e. V. zu aktuellen Sonderausstellungen,
archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen
wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie. Der Eintritt
zum Vortrag ist kostenlos.

Veranstaltungsort:
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1, 44623 Herne
www.lwl-landesmuseum-herne.de