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Vortrag
Die Krise der 1923 – 1933 – 1943 – 2023

Freitag, 27. Januar 2023, 18:00 Uhr

Vortrag: *Die Krise der Welt: 1923 – 1933 – 1943 – 2023*
Prof. Dr. Thomas Weber, University of Aberdeen:

Das Krisenjahr 1923 – vor 100 Jahren – und die nationalsozialistische
Machtübernahme im Januar 1933 sind zwei wichtige Ankerpunkte in der
europäischen und deutschen Geschichte. 1923 mit der Ruhrbesetzung zu
Beginn des Jahres, dem Höhepunkt der Hyperinflation im Sommer und am 9.
November mit dem Hitler-Ludendorff-Putsch in München war ein Krisenjahr
mit nachhaltigen Folgen. Die nationalsozialistische Machtübernahme am
31. Januar 1933 bildete den Schlusspunkt einer Entwicklung, die sich
unter veränderten politischen Gegebenheiten in deutlich verschärfter
Form in den folgenden Jahren fortsetzte.

Dieser „Zeitstrahl“ kann um weitere zehn Jahre nach 1943 verfolgt
werden. 1943 war ebenfalls ein Krisenjahr. Der von den
Nationalsozialisten vom Zaun gebrochene Zweite Weltkrieg hatte in diesem
Jahr seinen Wendepunkt erreicht. Die Wehrmacht erlebte im Januar 1943 in
Stalingrad ihre erste große Niederlage. Im Jahresverlauf brachen alle
Fronten zu Wasser, in der Luft auf am Boden zusammen. Gleichzeitig
verschärfte sich der nationalsozialistische Terror in den besetzten
Ländern und an der Heimatfront. Die Kette 1923 – 1933 – 1943 zeigt sich
als eine teilweise miteinander verbundene Linie.

Der international renommierte Historiker Prof. Dr. Thomas Weber von der
britischen University of Aberdeen greift am 27. Januar 2023 – dem „Tag
des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ sowohl das Jahr 1923
als auch 1933 mit der Machtübernahme bis zum Wendepunkt 1943 auf. Der
Nationalsozialismus von seinen Anfängen bis zum Ende war als
Gewaltherrschaft konzipiert, für die Adolf Hitler als führender
Protagonist stand. Die Ermordung von Millionen Menschen sowie Krieg als
Mittel zur Durchsetzung von Plänen und Ansprüchen waren programmatische
Ziele, die ihren Ausgangspunkt bereits vor 1923 hatten.

Weber legt die Mechanismen der politischen Radikalisierung in Zeiten
dar, in denen Menschen meinen, in einer allumfassenden Krise auf Leben
oder Tod zu leben. Wenn man so will, erlebt die Welt seit Beginn des
Russisch-Ukrainischen-Kriegs im März 2023 eine neue Krise mit
vielfältigen Auswirkungen, deren Ursache unter anderem ebenfalls die
politische Radikalisierung auf der kriegsführenden russischen Seite ist.

Nach dem Vortrag sind Fragen und Diskussionsbeiträge willkommen, ein
Büchertisch im Foyer ermöglicht den Erwerb u.a. der Veröffentlichungen
von Prof. Dr. Weber.

Die Hagener Geschichtsmuseen und das Stadtarchiv sowie der Museums- und
Archivverein Geschichtsfreunde Hagen e.V. werden 2023 eine Reihe von
Veranstaltungen anbieten, die sich mit den Jahren 1923, 1933 und 1943,
ihren Auswirkungen und Folgen beschäftigen.

Der Eintritt ist frei.

/Thomas Weber/, geboren 1974 in Hagen, Studium von Geschichte, Anglistik
und Jura an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster und von
Modern History an der University of Oxford; seit 2013 Professor für
Geschichte und internationale Politik an der University of Aberdeen.
www.abdn.ac.uk/sdhp/people/profiles/t.weber
*
**Veranstaltungsort*
Kunstquartier Hagen, Auditorium
www.esmh.de/web/de/common/besuch/besuch.html

Facebook-Link zur Veranstaltung:
fb.me/e/3hczi7qlH