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(virtuelle) Tod im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien

heute, 16:00 Uhr

Eröffnung der virtuellen Ausstellung *Tod im Salz. Eine archäologische
Ermittlung in Persien
*
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum eröffnet die Sonderausstellung „Tod
im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien“. Auf zwei Etagen des
Museumserweiterungsbaus DBM+ geben farbenfrohe Stoffe, Werkzeuge und
Alltagsgegenstände einen Einblick in das Leben in Persien vor über 2.000
Jahren. Die Ausstellung ist ab dem 7. April 2021 online und kostenlos
unter www.tod-im-salz.de <www.tod-im-salz.de> zu sehen. Corona bedingt
wird die Präsenzausstellung zu einem späteren Zeitpunkt öffnen. Die
Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Iranischen
Nationalmuseum, dem Zanjān Salzmann und Archäologisches Museum und dem
Archäologischen Museum Frankfurt.

/Die ‚Salzmänner von Zanjān‘/
1994 finden Arbeiter in einem Salzbergwerk in der Provinz Zanjān im
heutigen Iran den im Salz konservierten Kopf eines Arbeiters. Heute ist
er weltweit als ‚Salzmann 1‘ bekannt, einer von acht im Salz
verstorbenen und mumifizierten Menschen. Die sogenannten ‚Salzmänner von
Zanjān‘ sind das Thema der neuen Sonderausstellung im Deutschen
Bergbau-Museum Bochum. Bereits seit über zehn Jahren erforschen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Forschungsmuseums
für Georessourcen mit internationalen Partnern, wie Bergleute im antiken
Persien lebten, arbeiteten und starben. Das Museum zeigt die Ergebnisse
seiner Forschung in der aktuellen Sonderausstellung.

/Graphic Novel/
Vor 2.400 Jahren trat ein sechzehnjähriger Bergmann seine Schicht in dem
Salzbergwerk an. Er sollte diesen Tag nicht überleben. Das Bergwerk
stürzte ein. Im Salz mumifiziert, blieb sein Körper mehr als zweitausend
Jahre verborgen – bis Archäologinnen und Archäologen ihn finden. Berühmt
geworden ist er als ‚Salzmann 4‘ von bisher acht gefundenen Salzmännern.
Er ist der einzige vollständig mumifizierte ‚Salzmann‘. In der Graphic
Novel, die die Ausstellung begleitet, bekommt ‚Salzmann 4‘ einen Namen:
‚Farshid‘. Anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse rekonstruierten
Forschungs- und Ausstellungsteam nicht nur, wie ‚Farshids‘ möglicher
letzter Tag abgelaufen sein könnte, sondern auch das Leben im und um das
Bergwerk. Der Illustrator Sasan Saidi erweckt die Rekonstruktion mit
seinen Zeichnungen zum Leben.
/
//Online und in 3D/
Die Ausstellung greift in ihrem Design die Optik der Sensationspresse
auf. Die einzelnen Themen sind mit großen Schlagzeilen überschrieben.
Mit diesem Design fordern die Museumsmachenden die Besuchenden auf,
darüber nachzudenken, wie die Gesellschaft mit Sensationen und auch mit
Sprache in Sensationen umgeht. Als Kontrast zu dieser ‚sensationellen
Sprache‘ bietet die Ausstellung auf der zweiten Textebene
wissenschaftliche Informationen an, die im Design an eine bekannte
Online-Enzyklopädie erinnern soll. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum
hat die Chancen der Covid19-Pandemie genutzt und die Ausstellung
virtuell besuchbar gemacht. 3D-Modelle, Videos und Interviews mit den
beteiligten Forscherinnen und Forscher laden zum Erkunden ein. Auf der
Ausstellungswebsite erfahren die Besucherinnen und Besucher außerdem die
Hintergründe zur Ausstellung: Wie ist es, eine Grabung in Iran zu
leiten? Wie entstand die Graphic Novel?

/Drei in Eins/
Im digitalen Rundgang können Sie drei Ausstellungsteile besuchen: „Tod
im Salz“ finden Sie in Ebene 1 des digitalen Rundgangs. In Ebene 2
stellen die Ausstellungsmachenden weitere spannende Forschungsprojekte
aus Iran vor, an denen das Deutsche Bergbau-Museum Bochum maßgeblich
beteiligt ist: Die Projekte des Schwerpunktprogrammes (SPP) der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Das iranische Hochland:
Resilienzen und Integration vormoderner Gesellschaften.“ Der
Kernschwerpunkt aller Projekte ist das Thema Resilienz. Die Projekte
gehen der Frage nach, wie Gesellschaften oder Kulturen des iranischen
Hochlandes widerstandsfähige und Krisen bewältigende Lebensweisen
etablierten.
Auch die gemeinsame Ausstellung „Human Search for Ressources“ des
Deutschen Bergbau-Museums Bochum, des Saltmen and Archaeological Museum
Zanjan und des Nationalmuseums Teherankönnen die Besucherinnen und
Besucher sehen. Die Ausstellung zeigt mit Objekten des Deutschen
Bergbau-Museums Bochum die Geschichte der menschlichen Erfahrungen und
Errungenschaften im Bergbau. So ist aktuell der Stein von Linares in
Teheran zu sehen. Auch sie wird virtuell über den digitalen Rundgang zu
besuchen sein. Reisen Sie virtuell ohne Visum ins Iranische
Nationalmuseum nach Teheran!

/Veranstaltungen, Rätseltour, Ausstellungskatalog/
Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Sonderausstellung. Für
junge Besucherinnen und Besucher gibt es eigene Inhalte in der digitalen
Ausstellung. Kinder können gemeinsam mit ‚Amyra‘, einer jungen
Archäologin, die Ausstellung entdecken. Zudem beleuchten internationale
Forscher:innen in Online-Vorträgen die Lebenswelt der Salzmänner näher.
Am 8. August 2021 veranstaltet das Deutsche Bergbau-Museum Bochum einen
Thementag zu Salz.
Spannende Entdeckungen verspricht auch die Rätseltour von Rätselraum
Ruhrpott, die sowohl online als auch vor Ort spielbar ist. Dabei stellen
die Besuchenden ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis und gehen
dem Geheimnis der Mumienfunde im Salzbergwerk auf den Grund. Die Tour
ist über die Website des Rätselraum Ruhrpott buchbar.
Begleitend zur Ausstellung bietet das Museum einen Ausstellungskatalog
an. In 30 Beiträgen schildern internationale Forscherinnen und Forscher
den Stand der Forschung zum Salzbergbau im iranischen Salzbergwerk und
zu anderen vergleichbaren Fundorten weltweit. Den Leserinnen und Lesern
erschließt sich ein bemerkenswertes Lebensbild der antiken Arbeitswelt
vor ca. 2.400 Jahren.

Ausstellungswebsite: www.tod-im-salz.de <www.tod-im-salz.de>