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Veranstaltungen der Steinwache im März/April und Gedenken in der 80 Jahre Kriegsende

Liebe Freundinnen und Freunde der Steinwache,

im März geht es in zwei Vorträgen bei uns einerseits um die Frühgeschichte
der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und andererseits um
die Erfahrungen deutscher Juden im Holocaust.
Der April steht dann im Zeichen des Kriegsendes in Dortmund vor 80 Jahren,
das vor allem durch die Massenmorde der örtlichen Gestapo überschattet
wurde. Zu diesen Kriegsendphaseverbrechen werde ich selbst an
Gründonnerstag in der Steinwache referieren, bevor dann an Karfreitag die
traditionelle Gedenkveranstaltung am Mahnmal in der Bittermark
stattfindet. Zu deren Ende hin soll im Rahmen einer partizipativen Aktion
an die in der Massengrabanlage hinter dem Mahnmal liegenden 194
Gestapo-Opfer erinnert werden. Dafür brauchen wir 194 Freiwillige. Die
Details finden Sie in dem angehängten Word-Dokument. Wir freuen uns über
Unterstützung! Gemeinsam gedenken!

Herzliche Grüße,

Markus Günnewig

· Vortrag, 13.03.2025, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstraße 50
Dr. Katharina Stengel: Zwischen Selbsthilfe, antifaschistischem Kampf und
Kaltem Krieg. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in der
frühen Nachkriegszeit
Viele Verfolgte des Nationalsozialismus, die große Hoffnung in die Zeit
nach der Befreiung gesetzt hatten, befanden sich bald in einer isolierten
und erneut angegriffenen Position. Sie kämpften um materielle
Unterstützung, um ihr gesellschaftliches Ansehen und für eine umfassende
Entnazifizierung und Ahndung der Verbrechen. Die ab 1946 entstandene
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, in der anfangs vor allem
politisch Verfolgte und jüdische Überlebende zusammenfanden, fiel mit den
Konflikten des Kalten Kriegs zusammen.
Dr. Katharina Stengel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer
Institut und führt aktuell ein von der Alfred Landecker Foundation
finanziertes Forschungsprojekt zur frühen Geschichte der VVN durch.
In Kooperation mit dem Förderverein Steinwache/Internationales
Rombergpark-Komitee e.V.
· Vortrag, 27.03.2025, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstraße 50
Prof. Dr. Andrea Löw: Deportiert. »Immer mit einem Fuß im Grab« –
Erfahrungen deutscher Juden
Im Herbst 1941 begannen die systematischen Deportationen von Jüdinnen und
Juden aus dem Deutschen Reich in das deutsch besetzte östliche Europa. Der
Deportationsbefehl war unerbittlich – ein Koffer war erlaubt, es blieb
kaum Zeit, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen; die Menschen wurden
aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Wer konnte, schrieb seinen
Angehörigen, um ihnen und sich selbst Mut zu machen und um seinen Sorgen
Ausdruck zu geben. In ihrem neuen Buch „Deportiert“ hat die Historikerin
Prof. Dr. Andrea Löw Hunderte dieser persönlichen Quellen ausgewertet und
verwebt die individuellen Geschichten zu einem erschütternden Zeugnis.
Prof. Dr: Andrea Löw ist stellvertretende Leiterin des Zentrums für
Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München und
Honorarprofessorin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität
Mannheim.
· Vortrag, 17.04.2025, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstraße 50
Dr. Markus Günnewig: „Die Betreffenden sind zu vernichten“.
Gestapoverbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges
Ausnahmezustände und Kontrollverlust in den ab 1943 mehr und mehr
zerstörten deutschen Städten kompensierte die Gestapo durch zunehmend
entgrenzte Gewalt. Hauptopfergruppe blieben bis zuletzt sowjetische
Zwangsarbeiter*innen, die immer häufiger durch die Gestapo exekutiert
wurden. Markus Günnewig zeigt auf, wie die am Ende des Ersten Weltkriegs
gemessenen Revolutionserwartungen, Rassismus und radikale Kriegsideologie
dazu führten, dass die Unterschiede zwischen politischer Gegnerschaft und
anderen Formen abweichenden Verhaltens verschwammen. Für die Gestapo
zählte nur die (erwartete) Störung der Ordnung an der „Heimatfront“, deren
Stabilität als kriegsentscheidend gedeutet wurde und die daher mit allen
Mitteln zu erhalten war. Als die Alliierten das Reichsgebiet erreichten,
waren mobile Gestapo-Kommandos für das Halten der Fronten zuständig. Noch
vor der Räumung deutscher Städte ermordeten sie zahlreiche Häftlinge.
Dr. Markus Günnewig ist Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache.
In Kooperation mit dem Förderverein Steinwache/Internationales
Rombergpark-Komitee e.V.
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Dr. Markus Günnewig
Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Straße 14
44122 Dortmund
Telefon: 0231 – 5027685
Telefax: 0231 – 5026011
www.dortmund.de/steinwache
www.facebook.com/steinwache
www.instagram.com/gedenkstaette_steinwache

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