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Tagung
Konkurrierende Grenzräume im historischen Vergleich. Die Rheinprovinz und die Provinz Oberschlesien nach dem Ersten Weltkrieg

2. und 3. Juni 2023

Tagung: *Konkurrierende Grenzräume im historischen Vergleich. Die
Rheinprovinz und die Provinz Oberschlesien nach dem Ersten Weltkrieg*
Eine zweitägige internationale Tagung des Oberschlesischen Landesmuseums
widmet sich am 2. und 3. Juni 2023 dem Vergleich zwischen den Regionen
Rheinprovinz und Provinz Oberschlesien. Historischer Ausgangspunkt ist
die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.

Mit Referenten wie Guido Hitze (Landeszentrale für politische Bildung
Nordrhein-Westfalen), Martin Schlemmer (Landesarchiv
Nordrhein-Westfalen), Bernard Linek (Schlesisches Institut
Oppeln/Opole), Andrzej Michalczyk (Ruhr-Universität Bochum), Stefanie
van de Kerkhof (Universität Mannheim), Antje Johanning-Radžienė
(Herder-Institut), Juliane Haubold-Stolle und Peter Polak-Springer
(Europa-Universität Viadrina) und weiteren Gästen werden einzelne
Themenkomplexe aufgezeigt und mit dem Publikum diskutiert. Politische
Herausforderungen, Wirtschaft, Religion und Gesellschaft sowie
Erinnerung und Identität stehen dabei im Mittelpunkt. Die Tagung ist für
die Öffentlichkeit zugänglich und gebührenfrei. Um Anmeldung unter
anmeldung@oslm.de wird gebeten.
Auf die Frage, warum sich ein Vergleich dieser beiden Regionen anbietet,
antwortet der Organisator und wissenschaftliche Mitarbeiter des
Oberschlesischen Landesmuseums, Frank Mäuer: „Zunächst einmal fällt auf,
dass in beiden Regionen nach dem Ersten Weltkrieg eigentlich ‚keine Ruhe
einkehrte‘. In Oberschlesien bewegte die Frage der künftigen staatlichen
Zugehörigkeit die Gemüter, im Westen die Besetzung der linksrheinischen
Gebiete und einiger rechtsrheinischer Brückenköpfe. Der Grad der
politischen Mobilisierung der Bevölkerung blieb durchgehend hoch. Nicht
selten schlug die politische Auseinandersetzung auch in Gewalt um. Als
spezifische Grenzräume ergaben sich für das Rheinland und Oberschlesien
aus dem verlorenen Weltkrieg besondere Herausforderungen, die sie von
anderen Regionen im Deutschen Reich unterschieden.“
Die Tagung bringt ausgewiesene Fachleute zusammen und bietet ihnen ein
Forum für den wissenschaftlichen Austausch in einem überregionalen
Rahmen. „Durch den vergleichenden regionalhistorischen Blick steht zu
hoffen, dass neue wechselseitige Perspektiven für die Forschenden auf
das jeweils eigene Forschungsfeld eröffnet werden und auch überregional
neue Gesichtspunkte für die Geschichte des Gesamtstaates im Zusammenhang
mit der Chiffre ‚1923‘ offengelegt werden. Nicht zuletzt sind die
gewaltsamen Auseinandersetzungen in Oberschlesien zwischen 1919 und 1922
sowie der ab 1923 beginnende ‚Ruhrkampf‘ auch im Kontext eines über 1918
hinaus fortdauernden europäischen Konfliktes zu sehen. Den Blick auf
diesen Aspekt erneut zu schärfen, ist auch ein Ziel dieser Tagung“, so
Mäuer weiter.
Die Tagung ist eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Sonderausstellung
„Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“ und wird im Rahmen des
EU-Projektes StadtRäume/UrbanSpaces live im Internet übertragen. Sie
wird in Kooperation mit dem Jülicher Geschichtsverein 1923 e. V. und dem
Opladener Geschichtsverein von 1979 e. V. Leverkusen durchgeführt.
Mitveranstalter ist die Landeszentrale für politische Bildung
Nordrhein-Westfalen.
Auf der Website des Museums finden Sie das Tagungsprogramm
oberschlesisches-landesmuseum.de/veranstaltungen/tagung/.
Darüber hinaus steht auf dem YouTube-Kanal des Museums
(www.youtube.com/user/oslmRatingen) ein Einführungsinterview
zwischen Frank Mäuer und Marius Hirschfeld zur Verfügung.

*Veranstaltungsort
*Oberschlesisches Landesmuseum
Bahnhofstraße 62, 40883 Ratingen