Mailingliste

Poesie
Poesie

„Poesie, Prosa und Protest“ – Literarische Überlieferung in Archiv und
Bibliothek

Archive und Bibliotheken sind Horte von Schrift, Wort und Bild. Hier
wird das schriftliche und audiovisuelle Kulturerbe gesammelt, bewahrt,
erschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Archive und
Bibliotheken haben viele Berührungspunkte: beide sind lebendige Orte der
Forschung und der kulturellen Begegnung. Grund genug für das
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen und die Stadtbibliothek Duisburg, um in
einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe auf die große Bedeutung
archivischer und bibliothekarischer Überlieferung aufmerksam zu machen.
Der Fokus richtet sich speziell auf die literarische Überlieferung,
lassen sich doch hier Gemeinsamkeiten besonders gut erkennen. In der
Veranstaltungsreihe und der Ausstellung wird den unterschiedlichsten
Formen von Literatur vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart
nachgegangen, vom handgeschriebenen Tagebuch bis zum modernen Poetry-Slam.

Eröffnet wird am Tag des offenen Denkmals (08.09.2019) mit Rezitationen
aus archivischen Unterlagen, darunter die Kurzgeschichte „Mit dem Lesen
fängt’s an“ des Schriftstellers und Bibliothekars Hansjürgen Bulkowski,
der mehrere Förderstipendien des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten und
so einen Niederschlag in der Überlieferung des Landesarchivs gefunden
hat. Das Duisburger Archiv für alternatives Schrifttum steuert zu der
Lesung Texte aus der 1972 erschienenen Broschüre „Guten Morgen“ der
legendären Berliner Polit-Rockband „Ton Steine Scherben“ bei; dabei ist
ein Thema wie „Mietstreik“ noch heute von großer Aktualität.

Im Rahmenprogramm gestaltet u. a. das Stadtarchiv Duisburg gemeinsam mit
dem Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt einen
Rezitationsabend mit Werken der Duisburger Schriftstellerin und
Rheinhausen-Aktivistin Aletta Eßer. Auch die politische Literatur kommt
nicht zu kurz: Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums des
„Wintermärchens“ führt das Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut einen
Workshop zur Entstehungs- und Druckgeschichte des Werkes im Schatten der
Zensur seiner Zeit durch. Christine Westermann erzählt über ihre Arbeit
als Literaturempfehlerin und stellt Lieblingsbücher vor; der Berliner
Singer-Songwriter Max Prosa präsentiert einen Abend mit Lyrik, Liedern
und Erzählungen. Wissenschaftliche Vorträge zur Mundart im Archiv und
zur Entdeckung des Ruhrgebiets in der Literatur runden den Programmteil
im Landesarchiv ab.

In der Stadtbibliothek wird Jörg-Philipp Thomsa im Rahmen einer
Diskussion mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu sein Buch zur
Duisburger Kulturpolitik von 1945 bis 2005 vorstellen; der
Ruhrgebietsautor Frank Goosen liest aus seinem Roman „Kein Wunder.
Bochum, Berlin und der letzte Sommer vor der Wende“ über das
hochpolitische Jahr 1989.

Vor den Vorträgen besteht jeweils die Möglichkeit, in einer
halbstündigen Führung, das Landesarchiv kennzulernen. Treffpunkt für die
Führungen ist um 17.30 Uhr im Foyer des Landesarchivs. Die Teilnahme an
den Vorträgen und Führungen ist kostenlos.

Sonntag, 8. September 2019, 10.45 Uhr: Begrüßung und Eröffnung der
Ausstellung„Poesie, Prosa und Protest“ durch Dr. Frank M. Bischoff,
Präsident des Landesarchivs, und Dr. Martina Wiech, Leiterin der
Abteilung Rheinland.

Nähere Informationen zum Programm der Vortragsreihe und zur Ausstellung
finden Sie im Flyer unter
www.archive.nrw.de/lav/abteilungen/rheinland/BilderKartenLogosDateien/Flyer-Poesie-Prosa-Protest.pdf