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Neuerscheinung
Die Hirschlands. Aufstieg und Vertreibung einer jüdischen Bankiersfamilie

*Norbert Fabisch: Die Hirschlands. Aufstieg und Vertreibung einer
jüdischen Bankiersfamilie. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig,
Leipzig 2023, 232 Seiten, 99 Abbildungen, ISBN: 978-3-95565-608-9, 28,00 €**
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Wenige Tage vor dem Novemberpogrom 1938 schrieb der Essener
Polizeipräsident der Familie Hirschland, sie dürfe „jederzeit in das
deutsche Reichsgebiet zurückkehren“. Vermutlich erhielt keine andere
jüdische Familie eine vergleichbare Bescheinigung. Der Preis für ihre
privilegierte Emigration war hoch: Die lokalen Nazigrößen zertraten das
außerordentliche Engagement für die jüdische Gemeinde, „arisierten“ eine
der größten Privatbanken Deutschlands und raubten 27 Gemälde der
absoluten Spitzenklasse.

Dieses Werk der Vernichtung beendete eine Aufstiegsgeschichte, die 1811
begann, als der Lehrer Salomon Hirschland ins Landstädtchen Essen kam.
Salomons Sohn Simon gründete die Simon-Hirschland-Bank, dessen Sohn
Isaac war der „Bänker“ von Essen. Gemeinsam finanzierten sie die
boomende Ruhrindustrie. Isaacs Söhne Kurt und Georg erlebten nach
sensationellen Erfolgen die Vernichtung der immensen Lebensleistung von
vier Generationen.

Mit größtem Einsatz versuchte die Familie nach ihrer Flucht möglichst
viele Juden aus Nazi-Deutschland zu retten und errichtete dafür ein
Rettungswerk. Doch Bitternis und tiefste Enttäuschung blieben zurück.

Leseprobe unter www.hentrichhentrich.de/fs/etext/022228.etext.pdf