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LWL- Sonderausstellungen im Ruhrgebiet
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2023 zahlreiche
Sonderausstellungen in seinen Museen. Darunter sind im Ruhrgebiet:
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
/Das ist ja kolonial! – Eine Ausstellungswerkstatt /(17. März bis 15.
Oktober 2023)
Die morgendliche Tasse Kaffee, ein Straßenname oder bestimmte
Vorurteile: Die Kolonialgeschichte ist bis heute in unserem Alltag
präsent – auch in Westfalen. Die partizipative Ausstellungswerkstatt
„Das ist ja kolonial!“ lädt zur Spurensuche ein und ist Treffpunkt,
Bühne und Experimentierfeld zugleich. Sie ist keine fertige Ausstellung,
sondern befindet sich im Werden und Wandel: In Form von künstlerischen
Aktionen, Workshops und interaktiven Performances erkunden
Besucher:innen gemeinsam mit Gästen aus Zivilgesellschaft, Kunst und
Wissenschaft die Spuren und Folgen des Kolonialismus. Im Fokus stehen
dabei der Austausch sowie die Entwicklung von gemeinsamen Ideen, die
2024 in eine große Sonderausstellung auf der Zeche Zollern einfließen
sollen.
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
/Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet/ (24. März bis 29. Oktober 2023)
Industrierevier Ruhrgebiet – bei diesem Begriff denken viele Menschen an
gigantische Industriekomplexe aus Eisen und Stahl, Fabriken und
Verkehrswege aus Beton oder an Konzernzentralen mit ihren gläsernen
Fassaden. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ist die
Ruhrgebietsindustrie aber zu großen Teilen auf Ziegelstein gebaut.
Zechengebäude und Fördertürme, Werkswohnungen und Unternehmervillen,
Verwaltungsgebäude, Rathäuser und Kirchen – sie alle entstanden aus
gebrannten Ziegeln, die oft vor Ort hergestellt wurden. Dabei reichen
die Formen der architektonischen Gestaltung vom formenreichen
Historismus über die zweckorientierte Sachlichkeit bis zum
ausdrucksstarken innovativen Expressionismus. Die Ausstellung gibt einen
Überblick über die Entwicklung der Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet,
fragt nach dem Selbstbild und Selbstverständnis der Region in ihren
Bauten und regt zur aktiven Auseinandersetzung mit Architektur und Bauen
im Alltag an.
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
/The Wall – Fotografien von Annet van der Voort /(10. März bis 25. Juni)
90 Jahre nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten erinnert
„The Wall“ an ein Projekt, das vielleicht das Symbol des
Nationalsozialismus überhaupt ist: der „Atlantikwall“. Die Fotografin
Annet van der Voort hat in jahrelanger Recherche die Reste des
„Atlantikwalls“ aufgesucht und fotografiert – ein Bauwerksystem,
entstanden in den Jahren 1942 bis 1944 auf einer Länge von 6.000
Kilometern. Errichtet von zur Arbeit gezwungenen Menschen aus ganz
Europa, gigantisch in den Dimensionen, unvollendet und militärisch
sinnlos. In einem Exkurs zeigt die Ausstellung Luftschutzbunker aus dem
Ruhrgebiet.
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis
Recklinghausen)
/Täglich Bilder für’s Revier/ (16. März 2023 bis 4. Februar 2024)
Jahrzehntelang hat Helmut Orwat den Castrop-Rauxeler Lokalteil der
Ruhr-Nachrichten täglich mit Fotos beliefert. Die interessantesten
Aufnahmen aus der Zeit von 1960 bis 1990 hat er dem LWL-Medienzentrum
für Westfalen in Münster übergeben. Sie werden im Schiffshebewerk
erstmals in einer großen Ausstellung präsentiert. Zu sehen sind typische
Facetten des Lebens im Ruhrgebiet in den Zeiten des Strukturwandels. Die
große Industrie und das Leben am Kanal hat der Fotograf ebenso
abgelichtet wie Trinkhallen, Bonanza-Räder, Kaninchenzüchter und
Pferderennen.
LWL-Museum für Archäologie in Herne
/Archäologie der Moderne/ (September 2023 bis August 2024)
Erstmals in Deutschland widmet sich das LWL-Museum für Archäologie in
einer Sonderausstellung der „Archäologie der Moderne“ und damit dem
jüngsten Arbeitsfeld der Archäologie. Die Ausstellung zeigt Aufsehen
erregende westfälische Funde aus dem 19. und 20. Jahrhundert und stellt
sie Objekten aus Finnland, Frankreich und den USA gegenüber. Der
zeitliche Rahmen der Sonderausstellung reicht vom Beginn der
Industrialisierung bis zur Jahrtausendwende. Der Alltag in Westfalen zur
Zeit der beiden Weltkriege wird dabei ebenso eine Rolle spielen wie
Bergbau und Stahlproduktion sowie das Leben auf Festivals wie in
Woodstock. Thematisch steht das Verhältnis zwischen dem Menschen und
seinen Objekten im Mittelpunkt der Ausstellung.