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Lesung
Kollektiv „Daughters and Sons of Gastarbeiters“

Sonntag, 18. Dezember 2022, 15 Uhr

*Lesung mit vier Autor:innen des Kollektivs „Daughters and Sons of
Gastarbeiters“ *

Am Sonntag (18.12.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) um
15 Uhr zu einer Lesung mit vier Autor:innen des Kollektivs „Daughters
and Sons of Gastarbeiters“ in sein Industriemuseum Henrichshütte nach
Hattingen ein. Der Eintritt ist frei.

„Das Datum ist in doppelter Hinsicht passend: Am 18. Dezember jährt sich
zum 35. Mal der letzte Hochofenabstich. Außerdem ist der 18. Dezember
der Internationale Tag der Migrant:innen“, so Anja Junghans, Agentin für
Diversität am LWL-Industriemuseum. „Ein guter Anlass also, um eine
Generation von Arbeiter:innen in den Fokus zu nehmen, die wesentlich zum
Erfolg der deutschen Wirtschaft beigetragen hat, jedoch vielerorts in
Vergessenheit geraten ist.“

Der Name des Kollektivs gibt bereits Hinweise auf das Programm: Die
Kinder und Kindeskinder der ersten Generation der „Gastarbeiter:innen“
lassen in Erzählungen die Geschichten ihrer Eltern und Großeltern
aufleben. Bei der Lesung in Hattingen werden die Erzählungen von
Bildprojektionen aus dem Familienalbum, Bühnenbild, Film und Musik
begleitet. „Die Geschichten sollen einen Beitrag zur Erinnerungskultur
in Deutschland leisten und einen Diskurs über das Selbstverständnis und
die Relevanz der Einwanderer in der deutschen Gesellschaft anstoßen“, so
Junghans. Sie möchte auch Gäste animieren, sich dem Projekt mit ihren
eigenen Erfahrungen anzuschließen.

Martin Hyun, 1979 in Krefeld geboren und Sohn koreanischer Gastarbeiter,
studierte unter anderen Politik und International Relations. Er
arbeitete für das koreanische Parlament sowie als Kolumnist für
Deutschlandradio Kultur. Zu seinen Veröffentlichungen gehört das Buch
„Ohne Fleiß kein Reis. Wie ich ein guter Deutscher wurde“. Zuletzt war
der ehemalige Bundesliga-Profi der Deutschen Eishockey Liga im
Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea tätig.

Nga Do hat Betriebswirtschaftslehre und Japanisch studiert. Seit 2019
lebt sie in Berlin und schreibt neben ihrer Arbeit als Content Marketing
Managerin an verschiedenen Buchprojekten. Ngas Texte behandeln die
Themen Identitätssuche, Selbstfindung, Freiheit und Einsamkeit.

Levent Kesik, 1970 in Duisburg geboren, arbeitet als Ingenieur in der
Automobil-Entwicklung. Neben Theaterstücken schreibt er Gedichte und
Erzählungen, von denen die Anthologie „Reise ins Ich …“ sowie die
Science Fiction-Parodie „Alis vs. Aliens“ als deutsche und englische
Ausgaben veröffentlicht wurden.

Marcello Buzzanca ist 1972 geboren und arbeitet als freier Autor,
Blogger, Redakteur und Übersetzer. Der gebürtige Frankfurter wohnt seit
zehn Jahren in Arnsberg und startet von seiner neuen Sauerländer Heimat
aus regelmäßig private und berufliche Ausflüge ins Ruhrgebiet.

Die Lesung in Hattingen gehört zu einer Veranstaltungsreihe des
Industriemuseums zum Thema „Gastarbeiter:innen“. Hintergrund ist das
erste Anwerbeabkommen, das die Bundesrepublik Deutschland 1955 mit
Italien schloss. Bis 1968 folgten weitere mit Spanien (1960),
Griechenland (1960), der Türkei (1961), Marokko (1963), Südkorea (1963),
Portugal (1964), Tunesien (1965) und Jugoslawien (1968). Auch die
Henrichshütte hat von den Anwerbeabkommen profitiert. Über 20 Prozent
der Belegschaft der Henrichshütte waren in Hochzeiten sogenannte
Gastarbeiter:innen.

*Veranstaltungsort*
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Werksstr. 31-33, 45527 Hattingen