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Film u. Der Western als Spektakel zwischen Exzess und Kitsch
*Der Western als Spektakel zwischen Exzess und Kitsch
Ein Abend in der CineScience-Reihe „Schund und Vergnügen“
*
Im Wintersemester 2024/25 steht die KWI-Veranstaltungsreihe CineScience
ganz im Zeichen der „guilty pleasures“, denen sich das KWI im Rahmen
seines Jahresthemas verschrieben hat. An vier Abenden gibt sich die in
Kooperation mit dem Essener Filmstudio Glückauf lancierte Reihe
hemmungslos dem Vergnügen an vermeintlichem Schund hin.
Den Auftakt macht die Veranstaltung „Western als Spektakel zwischen
Exzess und Kitsch“ mit dem Film- & Medienwissenschaftler Thomas Klein.
Der bundesdeutsche Karl-May-Film, die Italo-Western und auch die
DEFA-Indianerfilme haben das Genre des Western seit den 1960er Jahren
gesprengt, erweitert und wiederbelebt. Ihre Stoßrichtung war eine andere
als im Hollywood-Western. Es ging weniger um den Mythos des Wilden
Westens als um ein Kino der Attraktionen. Zwar waren viele Italo-Western
und natürlich auch die DEFA-Indianerfilme durchaus politisch. Aber eine
Abkehr weg von der mythischen Erzählung und eine Hinwendung zum
Spektakel waren doch unübersehbar. Karl-May-Filme sind naiv,
Italo-Western exzessiv und die DEFA hat eher Abenteuer- als
antikapitalistische Indianerfilme gedreht.
/Über CineScience „Schund und Vergnügen“/
Schon in den Jahren seiner Entstehung hatte das Kino als Kunstform
keinerlei Berührungsängste mit unbeschwerter Unterhaltung. Die ersten
Filmvorführungen fanden auf Jahrmärkten statt – da durfte es schon mal
klamaukig, deftig oder schlüpfrig zugehen. Daher war es kein Zufall,
sondern nur historisch folgerichtig, dass auch das geflügelte Wort von
den guilty pleasures, denen sich das KWI im Rahmen seines Jahresthemas
2024/25 verschrieben hat, dem Universum der Lichtspielhäuser entstammt.
In der Zeitschrift Film Comment bekannten sich Autoren, Kritiker und
Regisseure in der gleichnamigen Rubrik stolz zu Streifen, über die
andere gern die Nase rümpften. Die Reihe CineScience will dem in nichts
nachstehen und läutet das Ende der Scham ein. So kommen Fans der
Winnetou-Verfilmungen bei uns genauso zu ihrem Recht wie jene, die jedes
Jahr aufs Neue den immer gleichen Weihnachtsfilmen entgegenfiebern oder
vom Slapstick eines Louis de Funès nicht genug kriegen können. Nichts
ist peinlich, und wenn Männer auf der Leinwand in Tränen ausbrechen, ist
das für uns nur ein Grund mehr, genauer hinzusehen. Denn ist der schnöde
Hochkulturanspruch erst einmal revidiert, sitzt es sich im Kino endlich
wieder ungeniert. Alle Termine
REFERENT
Thomas Klein, Film- und Medienwissenschaftler
ORGANISATION
Armin Flender, KWI
Danilo Scholz, KWI
TICKETS
Karten können Sie hier online buchen, an der Abendkasse erwerben sowie
telefonisch unter 0201 43 93 66 33. Eintritt: 5,- € | erm. 3,- €
VERANSTALTER
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) in
Kooperation mit dem Filmstudio Glückauf.
VERANSTALTUNGORT
Filmstudio Glückauf
Rüttenscheider Str. 2, 45128 Essen