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Erinnerung
Erinnerung – Lesung anlässlich des 90. Jahrestags der Bücherverbrennung in Dortmund; 6. Eröffnung der Ausstellung „Ausgewiesen! 28. Oktober 1938 – Die Geschichte der »Polenaktion«“
heute vor 90 Jahren wurden mitten in Dortmund, auf dem Hansaplatz, in
aller Öffentlichkeit also, haufenweise missliebige Bücher verbrannt – eine
der wichtigsten Demonstrationen der neuen Machthaber in dieser Stadt.
Anlässlich dessen stellen heute ab 19:00 Uhr in der Steinwache fünf
Dortmunder Autor*innen jeweils einen Autoren oder eine Autorin vor, deren
Bücher verbrannt worden sind. Lisa Tetzner, eine deutsch-schweizerische
Kinderbuchautorin und Märchenerzählerin, wird vorgestellt von Sabine
Ludwigs. Ernst Glaser, Autor des pazifistischen, ‚dekadenten‘
Weltbestsellers „Jahrgang 1902“, wird präsentiert von Thomas Kade. Hilde
Marx, eine deutsch-amerikanische Lyrikerin, Schriftstellerin und
Journalistin, wird gelesen von Thorsten Trelenberg und Bertha von Suttner,
eine österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin,
wird vorgestellt von Heike Wulf.
In genau einer Woche, am 6. Juni, eröffnen wir um 19:00 Uhr die
Ausstellung „Ausgewiesen! 28. Oktober 1938 – Die Geschichte der
»Polenaktion«“.
Ende Oktober 1938 wurden in einer Massenaktion rund 17.000 Menschen aus
dem Deutschen Reich nach Polen ausgewiesen. Verfolgt wurden sie als
Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit. Diese sogenannte
Polenaktion ist bis heute in der Erinnerung wenig präsent. Die Ausstellung
erzählt erstmals die Geschichte der Deportation im Oktober 1938.
Biografische Tafeln erzählen Lebenswege und Schicksale von Ausgewiesenen
aus verschiedenen Städten und Orten in Deutschland, Kontexttafeln
erläutern die Hintergründe.
Die Wanderausstellung basiert auf einer vom Osteuropa-Institut der Freien
Universität Berlin und dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in
Berlin e.V. gemeinsam mit Studierenden erarbeiteten Ausstellung zur
Geschichte der „Polenaktion“ in Berlin, die 2018 in der Stiftung Neue
Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und 2019 im Jüdischen Historischen
Institut Warschau gezeigt wurde.
Ausstellungseröffnung, 06.06.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte
Steinwache, Steinstraße 50
Vortrag: Dr. Alina Bothe: Die Geschichte der »Polenaktion«
Alina Bothe zeichnet in ihrem Eröffnungsvortrag die weitgehend unbekannte
Geschichte der sogenannten Polenaktion nach. Es handelte sich um eine
Deportation vor den Deportationen, die maßgeblich für die Beschleunigung
der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Jahr 1938 war. Sie weist nach,
wie
die Ausweisungsaktion von mehr als 17.000 Menschen im Oktober 1938 durch
die deutschen Täter bereits Monate im Voraus geplant und organisiert wurde
und zeigt, was die Ausweisungsaktion für die verfolgten Menschen
bedeutete.
Dr. Alina Bothe, Historikerin am Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien
an der Freien Universität Berlin, leitet das Projekt „LastSeen. Bilder der
NS-Deportationen“. Sie hat mehrere Ausstellungen zur Geschichte der
„Polenaktion“ kuratiert.
Davor bzw. im Anschluss wird Alan Reich als Nachfahre der Familie Reich
sprechen, die im Oktober 1938 aus Dortmund deportiert wurde und für die am
Vormittag des 6. Juni Stolpersteine verlegt werden. Katharina Wojatzek und
Dr. Rolf Fischer werden kurz das lokale Geschehen vorstellen.
Herzliche Grüße,
Markus Günnewig
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Markus Günnewig
Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Straße 14
44122 Dortmund
Telefon: 0231 – 5027685
Telefax: 0231 – 5026011
www.dortmund.de/steinwache
www.facebook.com/steinwache
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iCapital 2021.
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