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Ausstellung
Neues Sehen – Neue Sachlichkeit. Fotografische Positionen in Westfalen vom Bauhaus bis heute

21. Juni bis 18. August 2019

Neues Sehen – Neue Sachlichkeit. Fotografische Positionen in Westfalen
vom Bauhaus bis heute
Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen in Kooperation
mit dem Fotografen Dieter Blase

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nimmt das Jubiläum 100
Jahre Bauhaus zum Anlass, in der Wanderausstellung „Neues Sehen – Neue
Sachlichkeit. Fotografische Positionen in Westfalen vom Bauhaus bis
heute“ Impulse aus Westfalen auf die klassische Moderne im Bereich der
Fotografie aufzuzeigen. In drei Zeitabschnitten stellt die Ausstellung
dar, wie sich die Fotografie in Westfalen zu einem eigenständigen
künstlerischen Medium entwickelte: Beginnend bei den Fotografen des
Bauhauses und Albert Renger-Patzsch bis zu zeitgenössischen Künstlern
verdeutlicht die Ausstellung Traditionslinien und Brüche. Die Schau
startet am 21. Juni in Hagen und ist bis November 2020 an sieben
weiteren Standorten in Westfalen-Lippe zu sehen.

Die Fotografen des Bauhauses gingen bei den Darstellungskonzepten neue
Wege: Aufsicht, Untersicht, Nahaufnahmen und Experimente mit Licht
nutzten sie als Stilmittel. Albert Renger-Patzsch setzte mit den
„Ruhrgebietslandschaften 1927-1935“ einen Kontrapunkt zu diesen
Kompositionsschemata. Absolute Gegenstandstreue, präzise Beleuchtung der
Objekte und Detailgenauigkeit waren sein Credo. In der Tradition steht
auch Otto Steinert, der die Anregungen aufgriff und weiterentwickelte.
Damit ist die künstlerische Fotografie in Westfalen nicht nur um
regionalspezifische Motive bereichert worden, sondern auch um
international bedeutende Fotografen, wie Albert Renger-Patzsch
(Möhnesee-Wamel), Otto Steinert (Essen) und Erich Angenendt (Dortmund).
So wurden Architektur und Landschaft Westfalens zum Thema für die
klassische Moderne. Die insgesamt 54 ausgestellten Arbeiten zeigen, dass
sich die westfälischen Fotografen im künstlerischen Spannungsfeld von
Dokumentation und Abstraktion bewegten.

Bauhaus und Neue Sachlichkeit haben die Grundlagen einer Moderne in
Deutschland von 1919 bis 1933 gelegt. Fotokünstlerische Strömungen wie
„subjektive fotografie“, aber auch Einzelpositionen nahmen das
avantgardistische Erbe nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Auch die
jüngere Fotogeschichte offenbart zahlreiche Berührungspunkte zur
Ästhetik und Programmatik der Neuen Sachlichkeit. Dies zeigt sich
beispielsweise in der Studienklasse von Bernd und Hilla Becher an der
Kunstakademie Düsseldorf.

54 Reproduktionen, vintage prints und modern prints werden durch einige
Objekte wie Bücher und Zeitschriften in Vitrinen ergänzt. Der Sammler
und Galerist Jürgen Wilde unterstützt die Ausstellung mit wichtigen
Werken von Albert Renger-Patzsch. Ein Katalog vertieft die
Themenbereiche und zeigt die einzelnen Werke der Ausstellung. Darüber
hinaus wurde von der Geschichtsmanufaktur Dortmund ein
museumspädagogisches Begleitprogramm für Erwachsene sowie die
Sekundarstufe II entwickelt.

Hintergrund
Das Bauhaus, als Hochschule 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründet
und später in Dessau und Berlin beheimatet, feiert 2019 sein
hundertjähriges Bestehen. Unter dem Motto „100 jahre bauhaus im westen“
stellt Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den beiden Landschaftsverbänden
Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) durch Ausstellungen und andere
Veranstaltungen die Reformideen und Wirkmacht der Bauhaus-Bewegung vor,
die noch heute unser tägliches Leben beeinflusst. Auch das
LWL-Museumsamt für Westfalen nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, in der
Wanderausstellung „Neues Sehen – Neue Sachlichkeit. Fotografische
Positionen in Westfalen vom Bauhaus bis heute“ Impulse aus Westfalen auf
die klassische Moderne im Bereich der Fotografie aufzuzeigen.

Weitere Stationen:
Mindener Museum 24. August bis 20. Oktober
Städtisches Museum Warstein 27. Oktober bis 5. Januar 2020
Medizin- und Apothekenmuseum Rhede 12. Januar 2020 bis 8.März 2020
Stadtmuseum Hattingen 13. März 2020 bis 10. Mai 2020
Museen der Stadt Lüdenscheid 15. Mai 2020 bis 12. Juli 2020
Museum Haus Hövener, Brilon 19. Juli 2020 bis 13. September 2020
KulturBahnhof Grevenbrück, Lennestadt 20. September 2020 bis 15.
November 2020

Veranstaltungsort:
Osthaus Museum Hagen
Museumsplatz 1 in 58095 Hagen
www.osthausmuseum.de/web/de/keom/index.html