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Ausstellung
Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten
*“Moderne in Herne“**
**Sonderausstellung zur Archäologie der Moderne im LWL-Museum für
Archäologie und Kultur*/
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Ab Freitag (8.9.) zeigt das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in
Herne (bis 18.8. 2024) seine nächste große Sonderausstellung: „Modern
Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten“ widmet
sich dem neuesten Arbeitsfeld der Archäologie. Aufsehenerregende Funde
der LWL-Archäologie für Westfalen aus der Zeit zwischen 1800 und 2000
werden der Öffentlichkeit präsentiert und Objekten aus Finnland,
Frankreich, Belgien, Österreich und den USA gegenübergestellt. Darunter
sind Funde aus dem Protestcamp „Republik Freies Wendland“ in Gorleben,
vom Gelände des weltberühmten Woodstock-Festivals in den USA sowie aus
einem Videospiele-Grab in der Wüste New Mexicos.
Fast die Hälfte der rund 100 präsentierten Fundkomplexe kommt aus
Westfalen. In den vergangenen 15 Jahren widmet sich die LWL-Archäologie
zunehmend der Erforschung der Moderne. International bekannt geworden
sind die Ausgrabungen in der frühen Eisenindustrie-Anlage Steinhauser
Hütte in Witten, aber auch die Untersuchungen an Orten des
nationalsozialistischen Terrors wie in den Erschießungsplätzen bei
Warstein und im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Stalag 326, Schloss
Holte-Stukenbrock, stießen auf breites Interesse in der Bevölkerung.
/Sechs Kategorien/
Die archäologischen Objekte sind anhand von sechs Kategorien –
Innovation, Gefühl, Zerstörung, Besonderes, Zweck und Erinnerung –
ausgestellt. Die Kategorien mäanderten in Form von Bändern durch die
Ausstellungshalle, kreuzten sich und bildeten Knotenpunkte.
/Nachhaltige Ausstellungsgestaltung/
Aber nicht nur mit dem Thema beschreitet die Ausstellung einen neuen
Weg. Erstmals wurden umweltfreundliche Produkte für Gestaltung und
Grafik verwendet und – wo möglich – auf Recycling geachtet. Auch wird
der „ökologische Fußabdruck“ der Ausstellung vermessen.
Die nachhaltige Ausstellungsgestaltung ist ein Baustein der
Nachhaltigkeitsstrategie des LWL.
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/Inhalte der Ausstellung
Der zeitliche Rahmen der Sonderausstellung reicht vom Beginn der
Industrialisierung um 1800 bis zur Jahrtausendwende. Am Beispiel von
sechs Kategorien geht die Ausstellungen Fragen nach der
Mensch-Ding-Beziehung nach: Welche Dinge erschafft der Mensch zu welchem
Zweck? Welchen Zweck haben die Dinge über ihre eigentliche Funktion
hinaus? Wann dienen Dinge der Erinnerung, wann sind sie Ausdruck von
Gefühlen? Wie fördern Dinge innovative Entwicklungen und wann sind sie
Werkzeug der Zerstörung? Sind Dinge bloße Helfer oder machen sie
Menschen zu etwas ganz Besonderem? Auf dieser Grundlage sind rund 100
Geschichten rund um archäologische Objekte entstanden. Sie erzählen von
der Innovationsbereitschaft der frühen Industriegesellschaft ebenso wie
von der zerstörerischen Gewalt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Einige Geschichten konzentrieren sich auf den reinen Zweck der Objekte,
andere wiederum sind Beispiele dafür, dass in der Spätmoderne die Dinge
zunehmend das Individuelle betonen sollen. Die Geschichten zum Thema
Erinnerung bildeten selbst einen Erinnerungsraum, und einige der
Objektgeschichten könnten starke Gefühle hervorrufen, heißt es aus dem
Ausstellungsteam.
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//Geschichte an der Wand und vier Studioausstellungen/
Die Exponate werden von einer Collage der Ereignisgeschichte an der
Hallenwand und von Nischen gerahmt, in denen die Herausforderungen der
Archäologie der Moderne erläutert werden. Flankiert wird die Ausstellung
außerdem von vier Studioausstellungen über bedeutetende Fundplätze der
Moderne in Westfalen: Das Offizierslager Adam-Kaserne in Soest (
ausgestellt vom 20.10. bis 10.12.2023), die Erschießungsplätze der
Endphase des Zweiten Weltkriegs zwi-schen Warstein und Meschede (12.1.
bis 3.3.2024), das Kriegsgefangenenlager Stalag 326 in Schloss
Holte-Stukenbrock (5.4. bis 26.5.2024) und die Steinhauser Hütte in
Witten (21.6 bis 11.8.2024). Die Geschichten können die Besucherinnen
und Besuchern über eine App nachvollziehen. Für die Darstellung der App
kann das eigene Smartphone genutzt werden. Das LWL-Museum stellt aber
auch Tablets zur Verfügung, die für den Rundgang ausgeliehen werden
können. Zusätzlich bietet das LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Führungen für verschiedene Gruppen und ein Rahmenprogramm mit Vorträgen
und ein Spielewochenende zur Sonderausstellung an.
Begleitend zur Ausstellung erscheint der Katalog „Modern Times.
Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten“. Das reich
bebilderte, 632 Seiten umfassende Buch ist zum Preis von 34,95 Euro im
Museumsshop erhältlich. Mehr Informationen auf der Internetseite zur
Ausstellung: www.sonderausstellung-herne.lwl.org/de/
*Veranstaltungsort*
LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Europaplatz 1, 44623 Herne