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Ausschreibung
Künstlerische Recherche-Residenz zu Fasia Jansen

Ruhrgebiet in Bewegung: Fasia Jansen

Ausschreibung einer künstlerischen Recherche-Residenz
Mai 2020 – April 2021 / Oberhausen, Dortmund

Die Liedermacherin Fasia Jansen hat von den 1970er Jahren bis in die
späten 1990er von ihrem Wohnort Oberhausen aus Arbeiter*innenkämpfe,
Frauen*bewegungen und (anti-faschistische) Friedensarbeit im gesamten
Ruhrgebiet, aber auch in Deutschland und weit über dessen Landesgrenzen
hinaus unterstützt. Die eingängigen Protestlieder der in den 1929 in
Hamburg geborenen Musikerin wurden zur motivierenden Parole von
Versammlungen, Märschen und Kundgebungen. Jansen engagierte sich für
den Erhalt von Bergarbeiter*innensiedlungen und machte kritische
Bildungsarbeit für Schüler*innen. Mit ihrer Gitarre legte sie tausende
Kilometer auf unzähligen Friedensmärschen zurück, die sie nicht nur
musikalisch begleitete, sondern die sie auch politisch weiter entwickelte.

Als eine wichtige Akteurin in der Geschichte der Proteste und sozialen
Bewegungen im Ruhrgebiet, aber auch in globalen Widerstandskämpfen und
eine besondere Figur im Kontext Schwarzer deutscher Erinnerungskultur,
verdient Fasia Jansen heute mehr denn je unsere Aufmerksamkeit. Mit der
Ausschreibung einer zweimonatigen künstlerischen Residenz wollen das
Internationale Frauenfilmfestival Dortmund | Köln und Interkultur Ruhr
Künstlerinnen dazu einladen, Fasia Jansens Werk und Wirken weiter zu
erforschen.

Den Anstoß zu dieser Auftakt-Residenz gab das 2018 von Interkultur Ruhr
initiierte Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets. Dort
finden sich in den Filmbeständen von Rita Schenkmann-Raguse und Pat
Walbersdorf, die als “Hoesch-Frauen” intensiv in Dortmunder
Arbeitskämpfe eingebunden waren, Spuren von Fasia Jansen und ihrer
Bewegungsarbeit in der östlichen Ruhrgebietsstadt. Von diesen Amateur*
innenfilmen und den erzählten Erinnerungen ihrer Archivar*innen
ausgehend, bietet die Residenz Möglichkeit, in die zahlreichen Archive
des Ruhrgebiets und dessen reiche Bewegungsgeschichten einzutauchen.

Die Residenz soll in zwei einzelnen Monaten im Herbst 2020 und im
Frühjahr 2021 in Dortmund und Oberhausen stattfinden. Die Künstlerin
erhält 1.000 € pro Residenzmonat, eine Monatskarte für den öffentlichen
Nahverkehr und eine Unterkunft. Eine fertige Arbeit ist nicht
erforderlich, geplant ist aber eine Materialschau der Recherche im
Rahmen des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund | Köln im April
2021 in Dortmund.

Eingeladen zur Bewerbung sind Filmemacherinnen und Künstlerinnen aus
der Region und darüber hinaus. Deutschkenntnisse sind für die
Materialsichtung erforderlich.

Die Bewerbung sollte als PDF bis zum 30. Juni 2020 bei
residency@frauenfilmfestival.eu eingehen. Darin enthalten sollten sein:
1. Name + Anschrift
2. Kurzes CV
3. Motivationsschreiben, maximal 1000 Wörter
4. Portfolio mit exemplarischen künstlerischen Arbeiten

Veranstalterinnen: www.frauenfilmfestival.eu und www.interkultur.ruhr