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Vortrag
Die belgisch-französische Ruhrbesetzung 1923-1925…

Mittwoch, 28. Juni 2017, 19.00 Uhr

Die belgisch-französische Ruhrbesetzung 1923-1925
Nationale Welle auf dem Weg in den Nationalsozialismus?

Am 11. Januar 1923 marschierten französische und belgische Truppen wegen
rückständiger Reparationsleistungen des Deutschen Reiches ins Ruhrgebiet
ein. Auf die Besetzung reagierte die Reichsregierung mit dem „passiven
Widerstand“, der Ende September 1923 aus finanziellen Gründen aufgegeben
werden musste. Die außerpolitische Niederlage, die völlige Zerrüttung
der Währung und die allgegenwärtige Not stürzten das Deutsche Reich in
eine tiefe Krise (Putschversuch Hitlers, Rebellion der „Schwarzen
Reichswehr“, Separatistenunruhen, kommunistische Aktionen in Sachsen und
Thüringen, etc.). Im Ruhrgebiet vermischten sich passive Resistenz, eine
Welle von Nationalismus und auch aktiver Widerstand gegenüber den
Besatzungsmächten mit ökonomischen Streiks, lokalen Unruhen und
Krawallen, Plünderungen, Erwerbslosen- und Hungerdemonstrationen, die
Ausdruck von Radikalisierung, Not und Verzweiflung waren.

Am Gelsenkirchener Beispiel soll dargestellt werden, wie die milieuhaft
gespaltene Ruhrgebietsgesellschaft die Besatzer empfand und wie die
Eliten die Ruhrgebietsbevölkerung und deren Not wahrnahmen.

Vortrag von Prof. Dr. Stefan Goch, Gelsenkirchen, mit anschließender
Diskussion. Vor der Abendveranstaltung findet eine öffentliche Führung
von 18 Uhr bis 19 Uhr durch die Dauerausstellung „Gelsenkirchen im
Nationalsozialismus“ statt.

Veranstaltungsort:
Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“
Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen