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Vorschläge für Immaterielles Kulturerbe in und aus Deutschland gesucht

Vorschläge für Immaterielles Kulturerbe in und aus Deutschland gesucht

Bis zum 30. Oktober für die Aufnahme ins Bundesweite Verzeichnis bewerben

Gemeinschaften, Gruppen und Einzelpersonen können sich zwischen dem 1.
April und 30. Oktober mit ihrer Kulturtradition oder Wissensform für die
Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes
bewerben. Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus
den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen,
Naturwissen und Handwerkstechniken. 68 Kulturformen sind aktuell im
Bundesweiten Verzeichnis eintragen, darunter der Poetry Slam, das
Hebammenwissen sowie die Flussfischerei an der Mündung der Sieg in den
Rhein.

Aufnahmekriterien
Zahlreiche Kriterien sind für die Aufnahme in das Bundesweite
Verzeichnis entscheidend: Eine kulturelle Ausdrucksform muss Identität
stiften und Zugehörigkeit vermitteln. Das mit ihr verbundene Wissen und
Können muss über längere Zeit weitergegeben werden und sich immer wieder
neu entwickeln können. Zudem muss die Mitwirkung an der Kulturform
grundsätzlich für alle offen sein. Wirtschaftliche Interessen dürfen
nicht im Vordergrund stehen. Besonders willkommen sind Vorschläge, die
die Vielfalt heutiger Stadtgesellschaften abbilden.

Bewerbungsverfahren
Interessierte sind aufgerufen, ihre Kulturform, deren Entstehung, Wandel
und heutige Praxis sowie die Trägerschaft bis zum 30. Oktober zu
beschreiben. Dafür stehen online ein Bewerbungsformular und ein
Merkblatt zur Verfügung. Bewerbungen werden elektronisch in dem
Bundesland eingereicht, in dem die Bewerber verortet sind oder ihren
Hauptsitz haben. In Nordrhein-Westfalen schicken Sie Ihre Bewerbung an
Ministerialrat Johannes Lierenfeld im Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) unter der E-Mail-Adresse:
johannes.lierenfeld@mfkjks.nrw.de. An dem sich anschließenden
mehrstufigen Auswahlverfahren sind die Länder, die
Kultusministerkonferenz, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur
und Medien, das Auswärtige Amt und die Deutsche UNESCO-Kommission
beteiligt. Über neue Aufnahmen in das Bundesweite Verzeichnis wird
Anfang 2019 entschieden.

Das Bundesweite Verzeichnis
68 Kulturformen und vier Erhaltungsprogramme Immateriellen Kulturerbes
sind aktuell im Bundesweiten Verzeichnis eingetragen. Sie sind
entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen und Ausdruck
von Kreativität und Erfindergeist. Formen Immateriellen Kulturerbes
vermitteln Identität und Kontinuität. Ihre Träger geben sie von
Generation zu Generation weiter und gestalten sie immer wieder neu. Das
Verzeichnis wird schrittweise erweitert. Es soll die Vielfalt
kultureller Ausdrucksformen in Deutschland sichtbar machen.

Hintergrundinformationen zum Immateriellen Kulturerbe
Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den
Erhalt dieser Kulturformen. Das Bundesweite Verzeichnis des
Immateriellen Kulturerbes soll die Vielfalt an kulturellen
Ausdrucksformen in Deutschland abbilden. Einzelne Elemente aus diesem
Verzeichnis können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen
Kulturerbes vorgeschlagen werden. 429 Bräuche, Darstellungskünste,
Handwerkstechniken und Naturwissen aus aller Welt werden derzeit auf
diesen Listen geführt, darunter die Genossenschaftsidee und -praxis aus
Deutschland, die Rumba aus Kuba, die traditionelle chinesische Medizin
und die italienische Geigenbaukunst. Bis heute sind 172 Staaten dem
UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes
beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

Die Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW am Lehrstuhl für
Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn
berät und unterstützt Kulturerbeträger im Bewerbungsverfahren.
Informationen erteilt Maria Harnack (Landesstelle Immaterielles
Kulturerbe NRW), Telefon: +49 5251 60-5462 oder E-Mail:
mharnack@mail.upb.de.

Kontakt Deutsche UNESCO-Kommission
Fachliche Fragen:
Geschäftsstelle Immaterielles Kulturerbe
Benjamin Hanke
Telefon: +49 30 206 5819-11
E-Mail: hanke@unesco.de
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