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Vortrag
„Üble Staatsfeinde“ kommen ins Zuchthaus

„Üble Staatsfeinde“ kommen ins Zuchthaus. Die Lebenswege von NS-Opfern während der Haft, am Beispiel der Bochumer Otto Gehrke und Karl Rostek.

von Dieter Wever, Gefängnisdekan i.R., Münster

Donnerstag, 12. Januar 2017, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort: Justizakademie Nordrhein-Westfalen,
August-Schmidt-Ring 20, 45665 Recklinghausen

Der Sandstrahlbläser Otto Gehrke, in Bochum geboren, zu langjähriger
Zuchthaushaft verurteilt wegen „fortwährender Schädigung der
Aufbauarbeit des Führers für Volk und Staat“, wurde wenige Tage vor
Weihnachten 1943 von der Polizei ins Konzentrationslager Mauthausen
überführt. Der Fabrikarbeiter Karl Rostek, seit 1919 in Bochum
wohnhaft, hatte zehn Jahre hinter Gittern verbracht, als er 1944 zum
„Bombenräumen“ abkommandiert wurde. Gleich beim ersten Einsatz im
Hydrierwerk Gelsenkirchen kam er ums Leben. Zweck der Strafe war den
“verbrecherischen Willen des Täters“ zu brechen, „und zwar so, dass
eine weitere Betätigung für die Volksgemeinschaft nicht zu befürchten
ist.“ Im Vortrag wird das Leben der „Politischen“ in der Haft
nachgezeichnet, für viele „Unverbesserliche“ wie Gehrke und Rostek bis
zur „Vernichtung durch Arbeit“.

Die Vortragsreihe findet in Kooperation mit der Dokumentations- und
Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus NRW“ in der
Justizakademie Nordrhein-Westfalen statt.

Bereits um 18:00 Uhr führt Dirk Frenking, Dokumentations- und
Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus NRW“, durch die
Dauerausstellung „Justiz und Nationalsozialismus“ in der Justizakademie
NRW

Zu beiden Veranstaltungen sind Sie und Ihre Freunde herzlich
eingeladen!

Der Eintritt ist frei!

WEITERE INFORMATIONEN:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47,
44789 Bochum, Tel.: 0234/910-9510
( tel:02349109510) , Fax. 0234/910-9504
( tel:02349109504)
e-Mail: stadtarchiv@bochum.de
www.bochum.de/stadtarchiv