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Buchvorstellung
Die Emslandlager 1933-1945 und neuer Newsletter

Mittwoch, 13. Dezember 2017, 18.00 Uhr

„Erlesenes aus der Bibliothek des Ruhrgebiets“:
Hölle im Moor. Die Emslandlager 1933-1945

Im März 1933 beschloss der preußische Staat, zur Wahrung seines
Gewaltmonopols eigene Konzentrationslager zu errichten. Mitte Juni 1933
erging die Anweisung, sofort mit dem Bau von drei Konzentrationslagern
im Emsland zu beginnen: Börgermoor, Esterwegen und Neusustrum. Das war
nur der Beginn eines großen Bauprogramms, das 1938/39 mit insgesamt 15
Lagern im Emsland und der Grafschaft Bentheim abgeschlossen wurde. Die
Lager wurden während der 1930er Jahre als Konzentrations- und
Strafgefangenenlager, während des Zweiten Weltkriegs zum Teil als
Kriegsgefangenenlager genutzt.

Am 22. Juni 1933 kam der erste Häftlingstransport im KZ Börgermoor an:
90 aus dem Ruhrgebiet stammende „vollarbeitsfähige Bauhandwerker“, die
den Lageraufbau leisten mussten. Weitere Häftlingstransporte aus dem
Ruhrgebiet folgten – allein aus der Steinwache Dortmund wurden über 150
Häftlinge in die emsländischen KZ transportiert. Der wohl prominenteste
Häftling war der Reichstagsabgeordnete und Bergarbeiterführer Fritz
Husemann (1873-1935), der seinen Wohnsitz in Bochum hatte und seit 1919
hier Stadtverordneter gewesen war. Am 19. März 1935 verhaftet, wurde er
am 12. April 1935 in das KZ Esterwegen gebracht. Nur drei Tage später
wurde er ermordet. An der Beisetzung in Bochum nahmen mehr als 1000
Menschen teil, die damit ihre Verbundenheit mit Husemann und der
Arbeiterbewegung zum Ausdruck brachten.

Die Geschichte dieses Lagerkomplexes wird in dem vor wenigen Wochen im
Wallstein Verlag Göttingen erschienenen Band „Hölle im Moor. Die
Emslandlager 1933-1945“ umfassend dargestellt und in den Kontext der
NS-Geschichte und des Zweiten Weltkrieges eingeordnet, in seiner
Nachwirkung auch als Teil der Geschichte von Verdrängung und Erinnerung
bis in die Gegenwart hinein thematisiert. 20 Historiker, Publizisten und
Gedenkstättenpädagogen verschiedener Generationen haben die Texte
erarbeitet, unbekannte Fotos, Dokumente und andere Materialien
zusammengetragen.

Herausgeber im Auftrag der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen sind Prof.
Dr. Bernd Faulenbach (Bochum) und Dr. Andrea Kaltofen (Esterwegen), die
das Buch zusammen mit Prof. Dr. Stefan Berger vorstellen werden.

Um eine Anmeldung wird gebeten: Tel: 0234 / 32 22 415, E-Mail: hgr@rub.de

Veranstaltungsort:
Bibliothek des Ruhrgebiets
im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum

Den neuen Newsletter der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets finden Sie
im Netz unter isb.rub.de/mam/content/newsletter/nl_24_2017.pdf