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BORUSSEUM
Tag gegen das Vergessen

Freitag, 27. Januar 2017, 19:00 Uhr

BORUSSEUM
Tag gegen das Vergessen

Am 27. Januar 2017 findet bereits zum siebten Mal anlässlich des „Tag
gegen das Vergessen“ eine Veranstaltung im BORUSSEUM statt. Beginn ist
um 19:09 Uhr, der Einlass ist kostenlos und erfolgt ab 18:30 Uhr.

An diesem Tag wird alljährlich an die Befreiung des Konzentrations- und
Vernichtungslagers Auschwitz durch die Alliierten und an die Millionen
Opfer des Naziregimes erinnert. Rund um den Aktionstag im Deutschen
Fußball wird sich der Abend des 27. Januar 2017 im BORUSSEUM dem Thema
der Schwulenverfolgung in Dortmund im Nationalsozialismus widmen.

Nach der Begrüßung durch BVB-Schatzmeister Dr. Reinhold Lunow wird der
Dortmunder Historiker Dr. Frank Ahland in einem Vortrag seine
Forschungen erörtern. Anhand der Haftbücher des Dortmunder
Polizeigefängnisses Steinwache hat er rund 650 aufgrund homosexueller
Handlungen eingelieferte Männer ermittelt. Seine Auswertungen lassen
eine intensive nächtliche Verfolgung Homosexueller in öffentlichen
Toiletten- und Parkanlagen seitens der Polizei, aber auch einen hohen
Anteil denunzierter Männer erkennen. Sie zeigen zudem einen engen,
bisher wenig beachteten Zusammenhang des massiven Anstiegs der
Verfolgung nach einer Rede Heinrich Himmlers am „Tag der deutschen
Polizei” im Januar 1937, in der er in der Homosexualität eine Bedrohung
des nationalsozialistischen Männlichkeitskultes erkannt zu haben
glaubte. Eine umgehend gestartete Pressekampagne diente der
ideologischen Rechtfertigung einer verstärkten Verfolgung durch Polizei,
Gestapo und SS. Ahland verweist damit die Einschätzung des
Bundesverfassungsgerichts, das 1957 darauf verwies, dass die
Verschärfung des § 175 im Jahr 1935 rechtsstaatlich zustande gekommen
und daher kein NS-Unrecht sei, ins Reich der Legende.

Begleitet wird der Abend musikalisch durch Dr. Maik Hester und Peter
Sturm. Sie werden Lieder präsentieren, die in Konzentrationslagern und
Ghettos entstanden sind.

Der Eintritt ist frei; sollte die Besucherkapazität erreicht sein, kann
leider kein weiterer Zutritt gewährt werden – in diesem Fall bittet der
Veranstalter um Verständnis. Der Veranstalter behält sich vor, von
seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die nazistischen
Parteien oder Organisationen angehören, der nazistischen Szene
zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische,
nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende
Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung
zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Veranstaltungsort:
BORUSSEUM in der Nordost-Ecke des Stadions
Strobelallee 50, Dortmund
(Zugang über den Aufzug gegenüber der Spielereinfahrt, südliche Seite
des August-Lenz-Hauses)