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Geschichtswettbewerb
7. Geschichtswettbewerb des Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.

*HAU REIN! Bergbau im Ruhrgebiet. Alltag. Wissen. Wandel. *

***7. Geschichtswettbewerb des Forum Geschichtskultur an Ruhr und
Emscher e.V.*

Ende Dezember 2018 werden die letzten beiden Bergwerke – das Bergwerk
Prosper-Haniel in Bottrop und das Bergwerk Ibbenbüren – geschlossen.
Damit läuft die in den 1950er Jahren begonnene Rückführung des
Steinkohlenbergbaus in NRW endgültig aus, eine Ära deutscher
Industriegeschichte geht zu Ende. Während das Ruhrgebiet bis Ende 2018
mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen Abschied von seinem
Selbstverständnis als aktive Bergbauregion nehmen wird, ruft auch das
Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. mit dem
Geschichtswettbewerb „HAU REIN! Bergbau im Ruhrgebiet. Alltag, Wissen,
Wandel.“ 2017 dazu auf, zurückzuschauen und die Geschichte,
Hinterlassenschaften, Werte und Traditionen des Bergbaus noch einmal in
den Blick zu nehmen.

„Natürlich wird der Bergbau Ende 2018 nicht ganz verschwinden“, so
Forum-Vorsitzender Prof. Dr. Stefan Goch bei der Eröffnung des
Wettbewerbs am 20. Januar. „Durch zahlreiche Relikte wird er auch in
Zukunft präsent sein: durch die ehemaligen Industriedörfer, die
„Kathedralen“ der Arbeit, die Bergehalden und Bodensenkungen, durch
Mythen und Erzählungen und nicht zuletzt durch die mit dem Bergbau eng
verbundene Erinnerungskultur des Ruhrgebiets in Museen, Archiven und
Geschichtsvereinen.“

Der Geschichtswettbewerb findet statt unter dem Dach von „Glückauf
Zukunft!“, einem Programm, das die RAG-Stiftung 2016 gemeinsam mit der
RAG Aktiengesellschaft und der Evonik Industries AG sowie im
Schulterschluss mit dem Sozialpartner IG BCE initiiert hat. Im Rahmen
von „Glückauf Zukunft!“ werden bis einschließlich 2018 größere wie
kleinere Projekte initiiert, die den Steinkohlenbergbau würdigen und
Signale des Aufbruchs für die Regionen an Ruhr und Saar geben. Die
RAG-Stiftung unterstützt den Geschichtswettbewerb. Bärbel
Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, betonte: „Als
RAG-Stiftung fördern wir den Wettbewerb sehr gerne. Denn wir wissen aus
unserer eigenen Geschichte heraus: Herkunft schafft Zukunft. Deshalb ist
die Befassung mit unserer Vergangenheit so wichtig.“

Der Geschichtswettbewerb mit dem markanten Titel „HAU REIN! Bergbau im
Ruhrgebiet. Alltag, Wissen, Wandel.“ ist der 7. seiner Art. Der erste
Geschichtswettbewerb im Ruhrgebiet war 1991 von der Internationalen
Bauausstellung Emscher Park (IBA) und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung
Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege veranstaltet worden. Harry Kurt
Voigtsberger, Präsident der NRW-Stiftung, erinnerte daran und an die
damit verbundene Geburtsstunde des Forum Geschichtskultur. Seitdem
unterstützt die NRW-Stiftung das Forum, so auch den aktuellen Wettbewerb.

Eine von Prof. Heinrich Theodor Grütter (Ruhr Museum / Forum
Geschichtskultur) moderierte Gesprächsrunde mit dem Historiker Prof. Dr.
Dr. Franz-Josef Brüggemeier (Universität Freiburg), dem im asiatischen
Raum tätigen Geologen Dr. Hartwig Gielisch (DMT), dem Geografen und
Raumplaner Dr. Achim Prossek (Humboldt-Universität zu Berlin) und der
Geologin und stellvertretenden Leiterin des Ruhr Museums Ulrike Stottrop
setzte sich mit der Frage „Was kommt nach der Kohle? Bergbau im
Ruhrgebiet“ auseinander.

*HAU REIN! Bergbau im Ruhrgebiet. Alltag. Wissen. Wandel. *
Wie, wo, wann, warum konnte der Bergbau seine Prägekraft erlangen? Mit
Blick auf Technik, Stadtentwicklung, Architektur, Bildung,
Geschlechterverhältnis, Sozialpartnerschaft, Umwelt, Kultur und anderem.
Wie und mit welchen historischen Wahrnehmungen und Emotionen nimmt die
Revierbevölkerung vom Montanzeitalter Abschied? Mit welchen
individuellen und kollektiven Erinnerungen wird der Bergbau im
Ruhrgebiet weiterleben?

Mit diesen Fragen richtet das Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher
e.V. bis zum 31. Dezember 2017 seinen 7. Geschichtswettbewerb „HAU REIN!
Bergbau im Ruhrgebiet. Alltag. Wissen. Wandel.“ aus. Der Titel spannt
augenzwinkernd und auffordernd einen Horizont auf, der von Anstrengung
bis Genuss reicht. Das Thema „Bergbau“ soll in einer Vielzahl von
Perspektiven in den Blick genommen werden und zwar sowohl von
Wissenschaftler*innen als auch von historisch interessierten Menschen in
der Region. Denn das ist das deutschlandweit Einmalige an diesem
Wettbewerb: dass sowohl historisch-kritisch reflektierte Beiträge als
auch persönliche Erinnerungen eingereicht werden können, gleich welchen
Alters die Einreicher sind.

„Die Beiträge dürfen allerdings nicht vor 2012 fertiggestellt worden
sein. Es wäre toll, wenn sich auch junge Menschen und diejenigen
beteiligen würden, die sich eng mit dem Bergbau verbunden fühlen, ohne
dass sie in einem Verein organisiert sind, wie zum Beispiel viele der
als „Gastarbeiter“ ins Ruhrgebiet gekommenen Bergleute oder Koker“, so
die beiden Geschäftsführerinnen Susanne Abeck und Dr. Uta C. Schmidt.
„Wir stehen für Nachfragen gerne zur Verfügung.“

Nach einem zweistufigen Juryverfahren werden die herausragenden Beiträge
im April 2018 mit einer Summe von 50.000 Euro honoriert. Alle Beiträge
werden dokumentiert und die dem Thema „HAU REIN!“ besonders angemessenen
Einreichungen erscheinen auszugsweise 2018 in einem Buch. „Dabei können
alle möglichen Formate eingereicht werden, nicht nur Bücher, sondern
auch persönliche Aufzeichnungen, Aufsätze, Ausstellungen, Fotostrecken,
Podcasts, Videos, Soundscapes, Projektdokumentationen – also Text-, Ton-
und Bildformate“, so Uta C. Schmidt.

Alle Informationen zum 7. Geschichtswettbewerb unter
www.geschichtskultur-ruhr.de

*Veranstaltung*: 7. Geschichtswettbewerb „Hau rein! Bergbau im
Ruhrgebiet. Alltag. Wissen. Wandel“
*Laufzeit*: bis zum 31.12.2017
*Veranstalter*: Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.
*Information*: www.geschichtskultur-ruhr.de, forum@geschichtskultur-ruhr.de
*Telefon*: 0201.94 664 954, 0163.825 2258